Galeriefest zum 20. Geburtstag: Mühle gibt Einblicke in Vielfalt des Programms

Das 20-jährige Bestehen des Kulturhauses Mühle in Oberteuringen war am Sonntag Anlass für ein Galeriefest ganz im Zeichen der Kultur.

Südkurier von Claudia Wörner

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Musik von Gianni Dato, eine Lesung von Krimiautor Julian Biberger und eine Ausstellung mit Originalplakaten sowie kleineren Skulpturen der Künstler des Kunstraums Oberteuringen boten den Rahmen für einen Vormittag voller Impulse und angenehmer Gespräche.

Für 640 Kulturveranstaltungen bot das Kulturhaus Mühle in Oberteuringen seit seiner Eröffnung vor 20 Jahren eine Bühne. Hinzu kamen 140 Ausstellungen von rund 270 Künstlern, die in der Galerie ihre Bilder, Skulpturen und Installationen sowie Kunsthandwerk zeigten. „Rund 6000 Besucher waren bei uns zu Gast“, berichtete Barbara Kensy-Schneider, im Mühlenteam zuständig für die Ausstellungen in der Mühle und für den Kunstraum Oberteuringen. Ihr besonderer Dank galt dem früheren Bürgermeister Karlheinz Beck, der zu Gast bei der Geburtstagsveranstaltung war. „Er hat unsere Kulturbühne vor über 20 Jahren auf den Weg gebracht“, so Kensy-Schneider.

Ob auf dem Barhocker, am Stehtisch oder im Gewölbekeller – die Lieder von Gianni Dato zur Gitarre waren beim Galeriefest weit mehr als angenehme Hintergrundmusik. „Einige Gäste sind heute extra wegen ihm zu unserem Fest gekommen“, sagte Irmi Dollansky vom Programmteam der Mühle. Bei italienischen Songs, Balladen der vergangenen 20 Jahre oder chilligem Softpop sorgte der Musiker aus Bermatingen mit italienischen Wurzeln für entspannte Unterhaltung. Dazu schmeckten die Leckereien des Mühlenteams.

Beim Bummel durch die Mühle gab die Ausstellung mit rund 550 Originalplakaten einen Eindruck vom vielfältigen Kulturprogramm seit Bestehen der Mühle. „Ah, da war ich damals auch“, war immer wieder von den Besuchern zu hören. Die Werke von Hansjörg Beck, Dorle Ferber, Dietmar Hawran, Diana Hessenthaler und anderen kennt man vom 2009 eröffneten Skulpturenweg entlang der Rotach und vom Oberteuringer Kunstraum. „Zur aktuellen Ausstellung steuerten sie 23 kleine Skulpturen bei“, sagte Barbara Kensy-Schneider. Außerdem präsentierten die drei Mühlen-Fotografen Gerhard Sohns, Torsten Hesse und Paul Wöllhaf am Treppenabgang von der Galerie zum Gewölbekeller eine Bildershow mit den besten Fotos von den Veranstaltungen der vergangenen 20 Jahre.

Krimiautor Julian Biberger las aus seinem Debütroman „Irisblütenmord“. Dabei sparte er den grausamen Mord am Langenargener Malereck aus, sei dieser doch eher nicht für einen Sonntagvormittag geeignet. Dafür nahm er die Zuhörer im Vorspann mit auf den Tettnanger Lindenbuckel im 17. Jahrhundert. Schon wenige Seiten machten deutlich, welchen Rechercheaufwand der Autor in sein Buch gesteckt hat. In der nächsten Leserunde stellte Biberger seine beiden Kommissare Marc Steingruber und Clara Meißner vor, für die er im Vorfeld des Schreibens Lebenslauf und Biografie erstellt hat. Arbeitet er doch schon an seinem zweiten Bodenseekrimi und an ersten Entwürfen für den dritten. Auch die Tatsache, dass Biberger für sein Erstlingswerk bereits die Filmrechte verkauft hat, macht neugierig auf den 400 Seiten starken Roman.