2008


Samstag, 05. Januar

“Neujahrskonzert”

Bettina Wechselberger und Leopold Strauss

Zum Neujahrskonzert hat das Team von "Kultur in der Mühle" am Samstagabend nach Oberteuringen eingeladen. Viele sind gekommen zum Heimspiel des Pianisten Leopold Strauss, der zusammen mit der Grazer Sopranistin Bettina Wechselberger einen klassischen Liederabend gestaltet hat.

Manche hätten ihn an diesem Abend gerne auch als Solisten gehört, doch Leopold Strauss ist dankbar, dass er wieder Klavier spielen kann. Eine Schraube im Handknochen erinnert ihn noch an den Unfall Anfang 2007, die Hand schmerze noch etwas beim Spielen, aber es geht weiter. Wie gut der hochbegabte, sensible Musiker wieder spielen kann, beweist er an diesem Abend eindrücklich, denn die ausgewählten Lieder wecken die verschiedensten Stimmungen - von zarter Lyrik bis zu aufwühlender Dramatik, die Strauss kraftvoll in den Saal trägt.

Im Mittelpunkt steht diesmal die charmante junge Sopranistin Bettina Wechselberger aus der Steiermark, die sich laut Programm bereits bei einer Reihe von deutschen und österreichischen Festivals einen Namen gemacht hat. Im schmalen schwarzen Abendkleid steht sie beim Klavier und lässt ihren vollen, etwas dunkel gefärbten Sopran ertönen. Das lebhafte Gesicht ist Bühne, wenn sie über gebrochene Treue oder den fernen Geliebten klagt oder wenn sie mit Franz Liszt die sirenenhafte Lorelei besingt, die die Schiffer ins Unglück stürzt. Sie modelliert ihre Stimme, setzt bewusste Akzente, artikuliert mit betonter Deutlichkeit. Sicher wird sie noch reifen, noch behutsamer differenzieren, doch wird man schon heute nicht müde, ihr in die verschiedenen Gemütslagen und Gesangsstile zu folgen.

Das gewählte Programm war nicht einfach, nicht locker-leicht, sondern enthielt Schönheit, Poesie, Innigkeit, auch dunklere Töne der Trauer, des Abschieds, der hereinbrechenden Nacht. Beglückend die Schubertlieder: die Frühlingsahnung, das sprudelnde Bächlein und die muntere Forelle, die der Verführung durch den Fischer erliegt, feierlich die Weise der Litanei "Am Tage Aller Seelen", ekstatisch der Rausch im Lied "Auflösung".

Eindringlich interpretiert die Sängerin Brahmslieder, die innerste Gefühle ausdrücken: voll verhangener Trauer die "Mainacht", berauschend das Lied "Versunken" und hochdramatisch die "Liebestreu". Enthusiasmus und Schwärmerei sprechen aus den Liedern des 18-jährigen Richard Strauss. Geheimnisvoll und innig sind die Lieder von Franz Liszt, die die Sängerin mit der hochdramatischen Ballade von den Lorelei abschließt.

Als wollten sie die aufgebaute Spannung lösen, setzten die beiden Interpreten mit einem spanischen Volksliederzyklus einen frisch-fröhlich-kecken Kontrast an den Schluss. Gespielte Traurigkeit, ein langer Seufzer, ein zärtliches Wiegenlied und das kokette Spiel um den Macho-Kater machten ihnen wie dem Publikum Spaß. Ernsthaft wieder die Zugabe, Schuberts volkstümliche Danksagung "An die Musik".

Aus der SZ - Christel Voith

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19., 20. und 26. Januar

“Marienkäfer Fridolin”

VHS-Ballett, Leitung: Brigitte Marek

Rund 90 Eleven der VHS-Ballettklassen von Brigitte Marek gaben am vergangenen Wochenende zwei Aufführungen des eigens dafür kreierten Stücks “Marienkäfer Fridolin”. Am kommenden Samstag, 18 Uhr (fast ausverkauft!), können sich die Balletteusen zwischen vier und 18 Jahren ganz dem “Ausdruck” widmen, denn ihre “Feuertaufe” auf einer Bühne haben sie bereits mit Bravour bestanden. Schwer beeindruckt von der Leistung der Kleinen zeigten sich die “normalen” Besucher – die begleitenden Eltern und sonstigen Familienangehörigen waren geradezu begeistert. Die wenigsten davon konnten ahnen, was Brigitte Marek da geschultert hatte. An ihr war es, das “klug ersonnene” (SZ, Christel Voith) Stück so zu gestalten, dass alle derzeitigen Schülerinnen dabei zumindest ein “Röllchen” mitspielen konnten – auch Jene, die erst seit September begannen auf den Zehenspitzen zu laufen. “Dass alle mit großem Engagement und Spaß bei der Sache waren, ist in erster Linie Brigitte Marek zu verdanken, die als Ideengeberin für die dem jeweiligen Alter und Ausbildungsstand entsprechende Choreographie sorgte und genügend Freiraum für Soli einräumte.” (SK, Brigitte Geiselhart)

Doch nicht genug damit! Marek entwarf auch die aufwändigen Kostüme und fertigte selbst einen Großteil davon an. Der Aufwand wurde anfänglich etwas unterschätzt, sagte VHS-Außenstellenleiterin Barbara Kensy-Schneider, die für das Mühlenteam das Organisatorische übernahm. Mehr als 20 HelferInnen waren denn vor, während und nach den Aufführungen vollauf damit beschäftigt die Akteure anzukleiden, zu schminken, beruhigen, beaufsichtigen, beschäftigen und zu verköstigen. So gelang eine wunderschöne Veranstaltung mit schöner Musik (Grieg, Smetana, Tschaikowski, u.a.), stimmigen Kulissen und tollen Kostümen, phantasievoll geschminkten Gesichtern und jungen Tänzerinnen, die voll bei der Sache waren und ihrer Lehrerin allen Grund zur Freude machten.

Eine Bilderserie davon gibt es im Internet: www.suedkurier.de/bilder

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 08. Februar

“Grachmusikoff-Trio”

Da wumselte es bloß so im Mühlensaal. Alle Fans waren gekommen, um ihre Kultband, das Grachmusikoff-Trio wieder einmal als alte Bekannte zu begrüßen. Die Bedienungen mußten höllisch aufpassen, um die Weizenbiere heil durch die Menge der sich um die Stehtische im hinteren Bereich drängelnden Besucher zu bugsieren.

Nicht zu glauben, aber seit dreißig Jahren stehen die Brüder, Georg und Alex Köberlein und der Gitarrist Hansi Fink auf der Bühne. Inzwischen kokettieren sie ganz unverhohlen mit dem Alter, wohl wissend, dass ihre Bühnenpräsenz nicht im geringsten darunter leidet. "Ich will Rente" stand auf Georg Köberleins T-Shirt, sozusagen als Ergänzung zu ihrem inzwischen nicht mehr zu leugnenenden Slogan - auf deutsch, "zu alt, um jung zu sterben". Das traf auch auf einen großen Teil des Publikums zu, das die Songs mit wippenden Füßen und mit dem Text übereinstimmenden Lippenbewegungen begleitete. Und die jüngeren Besucher, die zu Beginn der Grachmusikoffkarriere erst das Laufen lernten, zeigten sich ganz hingerissen von dieser raumfüllenden Show. Rock, Blues und Blödeleien in deutscher Sprache, kann man sich das als moderner Musikfan überhaupt anhören, ohne sich zwischen Musikantenstadel und Klostertalern wiederzufinden? Man kann! - und selten war ein Abend in der Mühle so mittendrin im Saal. Das war gelebte Musik.

Eigentlich ist der Begriff "Show" nicht ganz passend für die drei Schussenrieder. In ihren zum überwiegenden Teil in deftigem schwäbisch gesungenen Liedern fanden sich Lebenserfahrungen wieder, die sie mit dem Publikum teilen konnten, wenn sie von ihren Jugendsünden, Schulerfahrungen oder Kindheitserinnerungen und dem etwas gestörten Verhältnis zu allem was kirchliche Obrigkeit bedeutet, sangen. Alex Köberlein war der Wortführer, seine Ansagen enthielten ganze Lebensgeschichten, alltagstauglich und voller Wortwitz. Gelegentlich fiel ihm Bruder Georg ins Wort, immer schmunzelnd begleitet von Hansi Fink, der sich mit Gitarre und Akkordeon auf die Musik konzentrierte und um einmal weg zu kommen von den urigen Texten, da gab es auch noch das großartige Musikerlebnis, wenn die drei Musiker zu den verschiedensten Instrumenten griffen und sich selbst begleiteten. Grachmusikoff war auf alle Fälle ein Ganzkörper-Musik-Erlebnis und - Wunsch der Zuhörer - die sollen bald mal wiederkommen, aber nicht erst wenn sie ihr 40jähriges Bühnenjubiläum begehen.

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Samstag, 23. Februar

”Gangster Love”

Theater Sturmvogel mit einem Mini-Jazz-Musical frei nach Woody Allen

Eindringlich leise piepst die akustische Lebensuhr am Krankenbett des Gangsters Meyer und geht schließlich in einem schrillen Dauerton über. – Für dessen Pokerfreund Cheech der Wendepunkt in seiner Mafiakarriere der 20er Jahre in den nicht nur durch Prohibition Vereinigten Staaten. Auch für den “Engel in Weiß”, Miss Hill, ändert sich die Lebenseinstellung, nachdem Cheech ihr in kompromissloser Italo-Manier beginnt “den Hof zu machen”. Dergestalt beeindruckt, bekommt ihr langweiliger Verlobter Norman den Laufpass und Miss Hill taucht ein in die für sie “prickelnd-grausame und erotisch-knisternde” Welt der kleinen und mittelgroßen Kriminellen um Gangster Cheech. Das Abenteuer war von Anfang mit Verfallsdatum versehen. Cheech, nach Meyers “Unfall” mit nachfolgendem Tod nicht mehr der Alte, wird in seinem “Freundeskreis” zunehmend angefeindet und nachdem er es nicht mehr fertig bringt einen speziellen “Aufetrage” zu erledigen, taucht er ab und kehrt zurück zu den Wurzeln seiner Familie. Diese Geschichte erzählt Maddy ihren Bankraub-Komplizen Sam auf der Flucht vor der Polizei um die Zeit in ihrem Unterschlupf zu überbrücken. Wie es sich so ergibt, ist Maddy, Cheechs Nichte, eine ausdrucksstarke Barsängerin und Sam ein virtuoser Jazzpianist, der zufälligerweise in dem Versteck ein altes Klavier findet! So kommt es auch, dass die Beiden “ihre Songs” auspacken und passend zu den Szenen – aber nicht immer ganz zur “Spielzeit” – von Cole Porter bis Paolo Conte, Sonny Bono und Nancy Sinatra bis Schwandt&Andree sowie Carmichael/Arodin, Jonny Cash, Robert Miller oder Don Raye/Gene DePaul intonierten. Sam (Stefan Pitsch) erwies sich dabei als einfühlsam-vielseitiger Begleiter, dem ansonsten bei dem Stück die “Handreicher”- Rolle zufiel. Für alle(s) andere war Sandra Jankowski zuständig. Sie verkörperte alle vorkommenden Personen in den avantgardistisch-banalen Motiven von Woody Allen, welche Frank Klaffke als Texter und Regisseur frei nachempfunden hat. Ins rechte Licht gesetzt und für den guten Ton gesorgt hat Holger Herzog.

Ein wenig italienische und englische Sprachkenntnisse sind von Vorteil, will man den versteckten Wortwitz mitnehmen. Dabei ist höchste Aufmerksamkeit erforderlich, da einzig die Musikstücke die schnelle Handlungsabfolge ein wenig beruhigen. Ein Teil des Publikums – knapp 50 Besucher hatten in die “Mühle” gefunden – schien auch etwas überfordert von den raschen Rollentauschaktionen, die Sandra Jankowski gekonnt vollzog. Der sehr von sich eingenommene Cheech mit all seinen Pokerfreunden, der Pate, dessen Name besser nicht genannt werden sollte, die infantile Miss Hill, die männerverachtende Condoleeza Noodles, Gevatter Tod und nicht zuletzt Maddy, deren Songs begeisterten und mit viel Beifall bedacht wurden – ihnen allen hauchte Sandra in eindrucksvoller Einzelleistung vielfaches Leben ein.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 01. März

"Sambinha"

Obwohl speziell Sambarhythmen angekündigt waren, gab es ein interessiertes Publikum, das sich aus allen Altersklassen zusammensetzte. Wer Samba hört, der bringt ihn sofort mit dem Karneval in Rio in Verbindung und mit unbeschwerter Fröhlichkeit und Musikalität , die überall in Brasilien zu Hause ist. Auf dem Programm der Band standen viele verschiedene Stilrichtungen des brasilianischen Nationaltanzes, deren Unterschiede sich dem Publikum jedoch nicht so ohne weiteres erschlossen. Den Bossa Nova konnte man ja gerade noch unter den Sambarhythmen entdecken, aber was den Samba Batucada vom Samba Funk oder dem Brasilelectric unterscheidet, das blieb für ungeübte europäische Ohren ein Geheimnis. Eigentlich ist das auch gar nicht wichtig. Die Musiker zelebrierten ihre Stücke mit unglaublicher Präzision und Spielfreude und überzeugten auf ihren Instrumenten mit jazzigen Soli, die immer wieder zu Szenenapplaus Anlass gaben. Besonders Andieh Merk, der aus einer Familie mit etlichen großen Musiktalenten kommt, prägte mit Saxofon, Querflöte oder Klarinette den besonderen Sound, dazu noch ein paar gekonnte Fingerschnipper auf zwei kleinen Trommeln, während Mike Scholz mit unglaublicher Sicherheit in die Saiten seiner Gitarre griff. Oliver Sampson blieb mit seinem Bass dezent und doch unüberhörbar im Hintergrund und Schlagzeuger Ralle Fricker wurde in der SZ gar als "energetischer Brennpunkt der hörenswerten Formation" bezeichnet. Die Sängerin Angelina Martines machte die musikalische Reise erst perfekt. Wenn man auch die Titel nicht aufzählen kann - wer kann schon portugiesisch - so waren doch einige populäre Standardstücke im Programm, bei denen man mitsummen konnte, am bekanntesten mit Sicherheit die "Girls of Ipanema", weil es da halt mal eine englische Version gab. Temperamentvolle Straßenmusik war zu hören, und natürlich auch die weniger fröhlichen Lieder, in denen von Sehnsucht die Rede ist, und spontan fiel dazu der in Portugal beheimatete Fado ein. Für die Sängerin war es übrigens der erste öffentliche Auftritt, den sie mit Bravour meisterte. Dass ihr die Band manchmal ein bisschen lautstark in die Parade fuhr, das läßt sich sicher noch verbessern und auch die Ansagen sind noch ausbaufähig. Spätestens bei der Vorstellung der Bandmitglieder befand man sich wieder fest auf schwäbischem Boden. Aus Kisslegg, Vogt, Bad Waldsee und Immenstaad stammen die Brasilianer und spätestens bei Angelinas Ankündigung "......und am Schlagzeug, do hammer da Ralle Fricker" wußte man, dass auch die zierliche Brasilianerin schon lange im Schwabenland lebt. Sie ist eine gebürtige Portugiesin aus Brochenzell.

Aber, schön war sie, die Reise nach Brasilien. Einige tanzten hingebungsvoll, viele im Publikum hatten die Augen geschlossen und gingen im Rhythmus mit. Sicher sahen sie die Strände von Ipanema mit den Girls vor sich und spürten die sonnenbeschienene Lebensfreude und - das beste daran - unvergleichlich preisgünstig war diese Reise außerdem.

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Sonntag, 09. März

“Jazz Talk”

Die Jazz- Matinée mit "Jazz Talk" zog an diesem Sonntag, der seinem Namen alle Ehre machte, scharenweise Fans in den Gewölbekeller. Eine lockere Stimmung war zu spüren, man traf sich mit Freunden in Frühschoppenatmosphäre, hörte gute Musik und konnte sich dennoch unterhalten. Kleine Rauchergrüppchen standen vor dem Haus in der Sonne, bevor sie wieder in die Katakomben hinunterstiegen. Die Weißwürste waren recht schnell ausverkauft und wurden durch Saitenwürtle ersetzt und dem Cappuccino folgte das Weizenbier. Alle Plätze waren jedenfalls belegt und im großen Raum, in dem die Musiker spielten, versammelten sich die Jazzfreaks, während die anderen von Zeit zu Zeit an der Flügeltür standen, um die Band nicht nur zu hören sondern auch mal zu sehen. Beifall gab es jedenfalls aus allen Richtungen. Zum wiederholten Male standen Roland Fischer (Saxofon), Rainer Hertkorn (Schlagzeug), Christoph Veit (Keyboard) und Claudia Schade (Gesang) an einem Sonntagmorgen vor dem Mühlenpublikum. Seit vielen Jahren spielen die vier zusammen und kennen ihre musikalischen Vorzüge. Und, ihre Jazzstandard oder die jazzig aufpolierten Popsongs sind Ohrwürmer, die bei den Zuhörern genußvolles Mitgehen bewirkten.

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Sonntag, 16. März

Künstlercafé mit Livemusik von “IRICO”

Finissage “Nah und Fern”

“Schön war es wieder”, so die Aussage vieler Besucher, die sich an dem windigen Sonntagnachmittag nicht nur Kaffee und Kuchen in der Mühle gönnten, sondern dabei auch von der Musik des Duos “IRICO” berieseln und daneben den Abschluss der Ausstellung “Nah und Fern”, der Teuringer Künstlerin Barbara Kensy-Schneider nutzten um doch noch einen Blick auf deren Werke zu werfen. Ihre Aquarelle und Zeichnungen vermitteln malerische und grafische Eindrücke von Architektur, Landschaft, kleinen Details und Fundsachen - Nah & Fern – von der Insel Reichenau über Nördlingen, Südtirol, Italien bis ins Burgund.

"Kreative Fusion tiefer Tradition", so könnte man das Programm der Gruppe IRICO aus dem Überlinger Hinterland bezeichnen. Oliver Cremer bläst und spielt Low und tin whistles, Holz-Querflöte, Bouzouki oder Mandoline irischer Herkunft. Frank Waldvogel spielt (und unterrichtet) Flamenco- Gitarre, singt und erzeugt Rhythmus mittels Bedienung eines eigens entwickelten Fußsets. Dabei bleibt es nicht traditionsgebunden, vielmehr entwickeln die beiden eine Art Weltmusik mit fein verwobenen groovigen Arrangements mit Elementen aus Jazz und Rock und kernigen Texten in deutscher, englischer und spanischer Sprache. (Info: www.irico.de) Leider konnten die Beiden nicht bis zur “Sperrstunde” weiterspielen, da für den Abend schon der nächste Auftritt anberaumt war. Der Zuspruch, den die Musiker für ihre abwechslungsreiche und unaufdringlich-beeindruckende Darbietung erhielten, lässt hoffen, sie einmal abendfüllend im Mühlensaal zu erleben.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 28. März

Ein Mann: ein Wortspiel

Gerd Weismann mit: “Herr, schmeiß Hirn vom Himmel”

Gleich nach seiner Begrüßung mit “Schön, dass ich da bin”, wussten am Freitagabend die zahlreichen Besucher, dass heute genaues Hinhören angesagt war. In seinem aktuellen Programm - extra für die “Mühle” in die inständige Bitte “Herr, schmeiß Hirn vom Himmel” verpackt – ließ Gerd Weismann schon in seiner ersten Wortjonglage wissen, dass es nicht egal ist, wer da ist und warum oder nicht. Wenngleich die Anwesenheit der Gesamtsumme an Körperteilen auch nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre. Und schon gar nicht, würde Kabarettarbeit so aussehen, dass der Eintritt pro Pointe bemessen würde – das wären dann grad 11 Cent für jeden seiner 100 Gags am Abend. Erfahrungsgemäß würden Bundesbürger das Geld lieber für Hotdogs ausgeben als für Kabarett.

Weismann weiß mit Sprache umzugehen. Das beweist er etwa auch in einer Bundestagsrede, bei der ein Besucher unter der Glaskuppel durch schallverfremdete Wortfetzen in den Genuss eines dadurch gänzlich anderen Textes kommt. Manchmal reicht eben die Veränderung einzelner Buchstaben, um einen Text ins Absurde zu verkehren. Der “geborene Verwähler” nutzt dabei die schier unerschöpflichen Möglichkeiten der deutschen Sprache um tief-philosophische Betrachtungen anzustellen, die Andere - ohne den Buchstabendreher an der richtigen Stelle – nie angestellt hätten.

Von der leeren Bühne herab, mit einer Mini-Elferratskappe, einer Windjacke und einer geliehenen Lesebrille als einzige Requisiten, ließ Weismann seine raffinierten Wortgespinsten derart temporeich vom Stapel, dass die Besucher mit dem Denken schier nicht mehr hinterherkamen. Die Leichtigkeit seines Vortrages täuschte dabei über die harte Textarbeit hinweg.

Besondere Begeisterung fand Weismann wenn er in andere Rollen schlüpfte. Der Auftritt eines Landminenhandelsvertreter in der Bütt des Mainzer Karnevals, zu dem das Publikum mit “Wuff” (Männer) und “Tata” (Frauen) bereitwillig den Narrhalla-Marsch intonierten oder ein badisches Zwiegespräch zum Thema Nichtwähler oder ein Verkaufsgespräch bei Aldi .... Gaudicharakter hatte auch der Spontanauftritt des “Kolläschen vom Willi”, die gemeinsam aus der sächsischen Partnergemeinde mal “rüber gemacht” und sich eigentlich im “Blu Änschel” verabredet hatten. Willi war natürlich nicht da – aber wo war sein Kolläsche gelandet?....

Nach seiner statistischen Auszählung, wie viel Arme denn bei der Vorstellung in (im genüsslich ausformulierten) “Ober-Teuringen” anwesend wären und dabei feststellte, dass sich doppelt so viele Arme als Besucher meldeten, hatte der Wortakrobat natürlich schnell eine Lösung parat. Mit Eulenspiegel-hafter Genauigkeit definierte er als Wirtschaftsprofessor die Zusammenhänge der ökonomischen Verflechtungen neu und machte gleichzeitig neugierig auf sein kurz vor der Premiere stehendes neue Programm “Mach dich vom Acker, Mann!”

Info unter: www.gerdweismann.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 04. April

Vernissage zu: “Aufbrüche” - Holzobjekte und Keramik

Franz Bingler und Carmen Baerens

Gut 50 Interessierte besuchten am vergangenen Freitagabend die Ausstellungseröffnung. Carmen Baerens und Franz Bingler zeigen noch bis einschließlich 27. April ihre Arbeiten mit Keramik und Holz.

Zum Ausstellungstitel “Aufbrüche” stellte Bertram Zang einleitende Assoziationen an, bevor er Franz Bingler und dessen Schaffen vorstellte. Auch “wir leben in einer aufgebrochenen Zeit und wissen nicht immer, wohin aufbrechen. Aufgebrochen zu sein, bedeutet auch, Vertrautes zu verlassen – oft mit Schmerz und Angst verbunden. Künstlerische Beschäftigung mit diesen Themen kann darüber hinweghelfen und sogar heilen”, so Zangs Denkanstöße, worüber er anschließend noch Reflektionen der Besucher erwartete und bekam. Davor noch ging er auf Franz Binglers kreatives Wirken ein, das sich aus dessem frühen Umgang mit Holz in der elterlichen Schreinerei, zu seinem heutigen Betätigungsfeld entwickelte. Bingler verstehe es, “unschöne” Materialien in etwas Neues zu verwandeln. “Er bricht die bergende Hülle auf und legt die darin wohnende Schönheit frei”, beschrieb Zang Binglers “Drechselstücke”, die ursprünglich als alte Holzbalken, Baumwurzeln oder Brandholz ihren Weg in seine Werkstatt fanden und nach der Bearbeitung mit dem Stechbeitel durch beizen, brennen oder vergolden ihre Veredelung in Form von Objekten und Skulpturen erhalten. Darüber hinaus widmet sich der, nun in Owingen tätige Künstler dem Trommelbau. Auf einer seiner selbstgebauten “Diembé” und anderen Perkussionsinstrumenten begleitete er Benjamin Engel, der mit freien Improvisationen auf dem Saxophon, gehörig Luft in die Veranstaltung brachte, in der ansonsten die Elemente Holz und Erde zu sehr dominiert hätten.

Erde als Ausgangsmaterial, deren Erscheinungsformen und Gestaltbarkeit, das ist das Terrain auf dem sich Carmen Baerens wohlfühlt und wo sie durch meisterliche Beherrschung der verschiedenen Techniken, dem Ton immer neue, immer noch einfallsreichere Oberflächen aufbrennt. Ihre Erfahrungen und Brennkenntnisse befähigen Baerens zu ausgefallenen Formgebungen, wusste ihre Eröffnungsrednerin, Cordula Schardt, zu berichten. Eindrücke aus Baerens “Aufbruch” nach Afrika fließen hier mit ein. Kultmasken-ähnliche Wandobjekte und ?Voodoo-Stelen aber genau so auch Wandplatten, die etwa einem Zyklus gleich, die wechselnde Erdbeschaffenheit von Trockenheit zur Regenzeit zeigen. Die unterschiedlichen Strukturen ergeben sich durch die Art des Brennens und der dabei verwendeten Materialien. Was Baerens von Letzterem dabei wo verwendet, lässt die Hagnauerin nicht raus. Wohl aber die Art der Brenntechnik. Und hier lassen sich von Feld-, Gruben, Kapsel- Hoch- und Rakubrand alle finden.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 05. April

“Mini Mutig und das Meer”

Theater Sturmvogel

“Reingefallen, reingefallen”, skandierte ein gut 40köpfiger Knirpsenchor, und wollte damit entgegen den Abmachungen verhindern, dass Mini Mutig den treudoofen Wassergeist Piriquauliquall wieder entfesselt. Der hatte die kleine Piratin mitsamt ihrem Klabautermann nach deren Schiffbruch gefangen genommen und wollte sich mit den beiden die Eintönigkeit und das Alleinsein auf dem Meeresgrund etwas angenehmer gestalten. Er hätte die Mini halt nicht gleich hypnotisieren sollen damit sie ihn heiratet! – Das nahmen ihn die – heftig an der Geschichte beteiligten - Kinder ziemlich übel. Na, er sah ja auch zum Fürchten aus. Trotzdem fanden sich zwei Mutige, die in einem günstigen Moment den “Herrscher der Tiefsee”, wie er sich selbst großmäulig nannte, schier unentknotbar zu fesseln. Nachdem dieser jedoch den geheimen Aufenthaltsort vom “schwarzen Admiral” verraten hatte, sollte er wieder freigelassen werden – hatte jedenfalls Mini zuvor versprochen ......
Mini jedenfalls hielt ihr Versprechen und setzte sich gegen ihr mitspielendes Publikum durch, denn: “Was versprochen ist, ......!” Drei weitere Kinder waren nötig, damit der “Herrscher” wieder in seine einsame Freiheit zurückkehren und Mini Mutig die Suche nach ihrem “Admiral-verzauberten Vater fortsetzen konnte. Sie, die sich entgegen striktester Piratenregel (Ein Pirat ist mutig und nicht nett und versteckt sich nicht im Bett!) dennoch lieber dort aufhielt als mit Alexander Maximilian Hyronimus Mutig das Fechten zu üben – gerade sie bezwang in einem rasanten Degenduell den Zauberer und zwang diesen, die Zaubermuschel herauszurücken, die nötig war, damit sowohl der sterbensnahe Klabauter Nepomuk als auch der gackernd-flügelschlagende Herr Mutig wiederhergestellt wurden. Wahrscheinlich wäre alles ohne die moralische Unterstützung und den sachdienlichen Hinweisen aus den vorderen Reihen des Publikums niemals möglich gewesen. Die ganze abenteuerlich-mutmachende Reise wäre wohl schon beim Bau von Mini Mutigs Kahn schnell zu Ende gewesen. Nein, schon davor, als Mini durch die heftigen Warnungen der Kinder davor bewahrt wurde vom Zauberwackelpudding zu essen ......

Erneut überzeugte das Theater Sturmvogel (Sandra Jankowski und Frank Klaffke) mit einfallsreichem und interaktivem Spiel. Beinahe 25 Erwachsene verfolgten gleichermaßen gebannt mit den Kindern das Schauspiel und beteiligten sich am Ende ebenso an dem begeisterten Beifall.

Kostüme: Claudia Müller, Puppe Nepomuk: Angelika Müller

Info: www.theatersturmvogel.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 18. April

“Bauernkrieg & Eitelhans” - Wolfram Frommlet und René Scheier

Geschichte(n) aus Ziegelmüllers Zeiten

Sicher, die Teuringer Mühle hatte vor rund 580 Jahren noch ein ganz anderes Aussehen. Und vor allem Innenleben! Dennoch war sie gewissermaßen der Ursprung eines Mannes, der die Geschichte hätte ändern können. Wolfram Frommlet brachte am vergangenen Freitag jene Zeit wieder zum Aufleben, in der Unfreie schon einmal versuchten, “wider Gott und die Welt” so etwas wie “Freiheit und Gerechtigkeit” durchzusetzen.

Gar nicht schön war die damalige Zeit, in der die Willkür der Macht-habenden unter den Unaufgeklärten wütete und ein jeder Besserwissender den anderen nicht nur kräftig ausbeuten, sondern gar ausbluten lassen konnte. Obrigkeit und Klerus standen sich da in Nichts nach! Und Eitelhans Ziegelmüller? – Legendärer Anführer des Bermatinger Haufens, geschickt Verhandelnder beim “Weingartner Vertrag” anno 1525, verbesserte dadurch seine gesellschaftliche Stellung enorm – ein Kriegsgewinnler also, wie Frommlet rückschloss. Eitelhans hatte 1510 vom Stift Sankt Johann die Oberteuringer Mühle als Lehen empfangen, die schon sein Vater 1502 besessen hatte. Jener gab bereits 1480 die Ziegelmühle auf und erwarb stattdessen das Wirtshaus mit der Badstube in Neuhaus. Nach dem Krieg erwarb Eitelhans unter anderem zwei weitere Höfe in Oberteuringen und behielt nicht nur seine Funktion als Gerichtsmann, sondern stieg auf zum “Unterlandsvogtstellvertreter”, eine Art Regierungsvizepräsident.

“Was wäre Eitelhans heute”, so ein mutmaßender Frommlet. Wäre er wohl geradwohl Bauernvertreter – etwa im Kampf um höhere Milchpreise oder gar gegen Gentechnikmonopolisten wie Monsanto? Würde er geradeso eintreten für Sprit aus Lebensmittel und Obst voll Spritzmittel? – Was wäre aus der Renaissance geschehen, hätten die aufmüpfigen Haufen seinerzeit den Fürsten “ein‘s auf die Mütze” gegeben? – Wäre die französische Revolution um 270 Jahre zu spät dran gewesen? – Belegt ist jedenfalls, dass sich die Zustände damals durch den Volksaufstand nicht wirklich verbessert haben. Eigentlich lief hinterher alles weiter wie gehabt. Nur hatten jene, welche dabei rädelgeführt hatten, das große Nachsehen. – Eitelhans nicht! Der forderte gar bei einer Versammlung mit seinen Unterführern, in jenem Neuhauser Wirtshaus , die Erstattung der Verzehrkosten während der Verhandlung um den Weingarter Vertrag!

Und während “der Frommlet” so zeitreiste und Halt machte bei Thomas Münzer und Verordnungen der freien Reichsstadt Ravensburg samt “Hexenhammer” und Boccaccios Decamerone und Luthers Pamphleten “über den Umgang mit den Weiberleuten” und noch viele der anschaulich machenden Annekdoten mehr – verging die Jetztzeit in rasender Schnelle.
Aufgelockert und begleitet wurde sein Vortrag von René Scheier, der für den verhinderten Peter Heiler einsprang und mit Tambourin, Scheitholz, Fiedel und Drehorgel die zeitgemäße Musik zum Klingen brachte. Ihre Kriegs- und Spottlieder, etwa von Oswald von Wolkenstein und persiflierte Minnegesänge fanden ihre Fans. Gut 80, teils angepasst-gewandete, Lauschende “erbrachten gar respektierlich Geklatsch” für “das allerfeynst Dargebot dere beyden” Akteure.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 25. April

SPRUNGBRETT VII

Einen neuen Besucherrekord verzeichnete das jüngste SPRUNGBRETT. Immer noch mehr Stühle mussten vom diesnsttuenden “Mühlengeist”, Erwin Heine, in den Saal gebracht werden, bis wirklich nichts mehr anderes übrig blieb als: die Türen sperrangelweit zu öffnen, damit die davor Stehenden wenigstens noch einen Blick auf die Bühne erhaschen konnten. Etwas “geräumiger” wurde es erst nach er Pause – wobei die Befürchtung Jener (“da fallen mir die Ohren ab!”), nur zum Teil begründet waren. Zum Einen hatte Steffen Haas “die Sache voll im Griff” und zum Anderen wurden die Darbietungen zum Ende der Veranstaltung hin wieder melodiöser. Insgesamt war in dem diesmal stark musiklastigen SPRUNGBRETT aber wieder viel Abwechslung geboten.

Cornelia Sheikh schrieb in der SZ: “Musik und Tanz – was mit nur zwei Worten alles zu sagen scheint, zeigte sich auf den Brettern, die die Welt bedeuten ... äußerst vielseitig. Bauchtanz und Performance–dance – unterschiedlicher kann Tanz kaum sein und beide Versionen konnten die Besucher ... erleben.” ... “Auch im Bereich der Musik wurde die volle Bandbreite ausgeschöpft: von harmonischen Klavier und Gesangesklängen bis hin zu zum Teil noch nicht ausgereiften Punkrock, der so manchen Gehörgang zum Schmerzen brachte. Doch auch das ist gewollt beim Sprungbrett: das sich Ausprobieren vor Publikum. In der heimischen Garage ist es etwas anderes, als vor einem vollen Saal mit Publikum. Welche Probleme gibt es mit der Technik und was kommt beim Publikum an, ...” In elf Programmpunkten machten knapp 40 Teilnehmer klar, dass sie bereit sind ihre weiterentwickelten Talente dieser “Nagelprobe” zu unterziehen.

Bilder vom SPRUNGBRETT VII gibt es im Internet auf www.suedkurier.de/bilder – aber auch und das mit weiteren Informationen rund um die “Kultur in der Mühle” auf www.muehle-ot.de. Die Teilnehmer dieses, aber auch aller anderen bisherigen Sprungbretter sind auf: www.sprungbrett-muehle.de

Nach dem SPRUNGBRETT ist natürlich auch schon wieder gleich: vor dem SPRUNGBRETT! – Daher der Hinweis auf das kommende OPEN-AIR-SPRUNGBRETT am 5. Juli als Auftakt zum DORFFEST. Anmeldungen sind noch möglich!

Unser Dank geht an dieser Stelle an Stefan Mitrenga für seine ungezwungene Moderation des Abends sowie Alex Hog für das bereitgestellte Sound-Equipment und Steffen Haas, der neben seinen Mischerqualitäten auch die nötige Geduld mit den Teilnehmern mitbrachte.

Dank auch an die SPRUNGBRETT-SPONSOREN: Sparkasse Bodensee, Raiba Oberteuringen, BAG Oberteuringen und Teuringer WIRtschaft.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 27. April

Finissage mit Künstlercafè

Nur wenige fanden sich am vergangenen Sonntagnachmittag bei Live-Musik und Kunstgenuss in der Mühle ein. Zu schön wohl das Wetter, nach den vielen verregneten Tagen davor und zu groß wohl das übrige Veranstaltungsangebot in der Region.

Carmen Baerens und Franz Bingler nahmen es nicht krumm. Bingler hatte Sigi Beißwanger mitgebracht, mit dem er gemeinsam Musik machte. Er mit einem kleinen Percussion-Set und Beißwanger mit seiner Wandergitarre. Harmonisch ergänzten sich die Beiden sowohl bei Improvisationen als auch bei Stücken aus Beißwangers eigenem Repertoire.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 30. Mai

“Symbole, Zeichen,Werte”

Dorothea Abengowe, Hella Kübler und Helga Meyer

Erkenntnis, könnte als Übertitel der Gemeinschaftsausstellung von Dorothea Abengowe, Hella Kübler und Helga Meyer stehen. Die drei Künstlerinnen aus dem Raum Wilhelmsdorf haben ihr das Motto “Symbole, Zeichen und Werte” gegeben.

Bei der Vernissage erläuterten sie ihrem Publikum den Sinn und das Zustandekommen ihrer präsentierten Werke. “Malerei und Objekte”, so ihr Arbeitstitel beim Zusammenstellen der Ausstellung. Und so ist auch die Palette an Exponaten bunt vertreten, welche gänzlich verschiedenartig die Herangehensweise der Künstlerinnen aufzeigt, mit der sie ihre Vorstellungen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Dorothea Abengowe hängt noch sehr ihrer Zeit in Afrika nach und würde so bald des geht auch wieder dahin zurückkehren. Demgemäß emotional sind ihre Bilder gestaltet. Farb- und Formgebung, teils sogar das verwendete Material, verdeutlichen ihre enge Verbundenheit mit dem Ursprungskontinent der Menschheit.

Ganz anders, die mit handwerklicher Experimentierfreudigkeit gekoppelten Werke von Hella Kübler, die als Restauratorin ihre “lieben Kämpfe mit dem Silber” ausficht, weil “das macht, was es will!” Bei ihr begegnen sich edle Metalle – in ihren jeweiligen Veränderungszuständen – hauchdünn aufgebracht auf ihre “Bildbretter” oder strukturhaft-plastischen Wandbilder mit selbst hergestellten Farben.

Helga Meyers Bilder sind bereits zum dritten Mal in der “Mühle” zu sehen und auch diesmal beeindruckt sie mit deren Tiefe und Symbolgehalt. Ihre ausgestellten Objekte aus Ton oder Holz bilden eine wundervolle Verbindung zwischen den teils original Afrika-erdigen Materialien Abengowes und Küblers “veredelten Brettern”.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 31. Mai

“Mütter - oder die Kunst im Stehen zu schlafen”

Jutta Klawuhn

Um bis zum Wendepunkt einer Mutter zu kommen, nämlich Großmutter zu werden, bedarf es nicht nur viel an Geduld, Leidensfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Nachsicht, Vorsicht, Ausgeglichenheit, Einfallsreichtum, sondern neben noch vielen anderen Eigenschaften: schauspielerische Fähigkeiten. Eine gehörige Portion davon gab Jutta Klawuhn im vollbesetzten Saal zum Besten.

Seit gut zwei Jahren ist sie mit ihrem Programm “Mütter – oder die Kunst im Stehen zu schlafen” auf den Bühnen im Süddeutschen Raum unterwegs und weiterhin finden sich immer wieder zahlreiche Interessierte – vorwiegend Frauen – die gerne noch mehr über das Thema in Erfahrung bringen wollen. Und die Weltliteratur ist voll davon. In Sagen und Legenden, Märchen und Romanen, wissenschaftlichen Abhandlungen und bitterbösen Glossen wird über Jene berichtet, ohne die wir alle nicht da wären. Wo beginnt Klawuhn? – Natürlich bei der Geburt der Menschheit! Oder zumindest, so wie sich das die alten Griechen mit Kronos und Rhea so vorgestellt haben. Dort auf der Insel der Seligen im Goldenen Zeitalter zeugten die göttlichen Geschwister mehrere Nachfahren. Die Töchter blieben ungeschoren, aber für die Söhne hatte Kronos nichts Gutes übrig. Poseidon und Hades konnten aus ihren Verbannungsorten ein Lied davon singen. Mit Zeus sollte es nicht so enden nahm sich Rhea vor und ersuchte ihre Mutter, die Titanin Gaia um Hilfe. Der Plan glückte und das Schicksal nahm seinen Lauf – Kronos wurde von Zeus gestürzt als die Zeit reif war. Eben: Die Kinder zur Reife zu bringen und gleichzeig mit ihnen weiter zu reifen, ist wohl der tiefere Sinn einer Mutterschaft. Beispiele dafür hatte Klawuhn auch gleich mehrere. Nicht nur selbst gesammelte Aussagen von Frauen über ihre Mutterrolle, sondern auch von erwachsenen Kindern über ihre Mütter. Da ging es nicht nur darum was am meisten genervt hat, sondern auch darum woran man sich am liebsten erinnert. Nach vielen makabren oder zumindest absonderlichen, aber durchwegs eindrucksvoll dargebotenen Geschichten regte Klawuhn mit ihrer Hommage an die beste aller Mütter zur Aussöhnung an. Und als die Zeit reif war, stellte die Schauspielerin aus dem Theater Ravensburg nach Zurufen aus dem Publikum erst noch eine kleine Nachtgeschichte zusammen und nachdem dieses immer noch mehr verlangte, gab es noch ein improvisiertes “Li-la-lu”-Schnell-Wettsingen, welches der Frauenüberschuss klar für sich entschied - obwohl den Männern Sabine Essich zur Seite stand.

Künstlerinfo: www.juttaklawuhn.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 06. Juni

“The Elvis Story”

Memphis Underground

Ja, es war “sein Weg”! Und nicht zuletzt deshalb schickten “Memphis Underground” und Ulf Gehrke - als Voice-Kopie von Elvis – mit “My Way” als letzten Zugabentitel der vorgetragenen “Elvis Story” ihr Publikum nach Hause. Wenngleich das - nach knapp drei Stunden - gerne noch bei viel mehr Songs des legendären Womanizers weitergeschmachtet hätte.

“Hey, it’s work”, gab Frontmann Gehrke seinen Fans zu verstehen, als er nach mitreißender Leistung, völlig durchgeschwitzt, die letzten Songs des Abends ankündigte. Der anschließende “Jailhouse Rock” symbolisierte dabei den Wunsch nach persönlicher Freiheit. Und doch – mit dem angehängten “Don‘t Be Cruel” heizte die Band die Stimmung im gut gefüllten Mühlensaal gerade nochmals an. Jetzt hielt es den Fantross nicht mehr brav auf ihren Sitzen. Da war dann das individuelle Mitwippen und stille Rumfuchteln zuwenig. Jetzt galt es die Band nochmal zu motivieren! Auch wenn die bloß noch was von “AC DC” spielen wollten! – War aber nur ein running gag von denen! Oder doch nicht? Mit der Stimme hätte es gut auch vom “King” persönlich sein können. Überhaupt waren längst nicht alle vorgebrachten Titel von Elvis, obwohl der sicher auch in seiner Laufbahn viele Sachen gesungen hat, die nicht aus seiner Produktion stammten – aber dennoch: Zu seiner Zeit außergewöhnlich und bis heute unvergleichlich.

“Memphis Underground” spielte alle Elvis-Trümpfe aus. Die “Eineraunzer” – soulig bis gospelig, nur mit Gitarrenbegleitung, wie auch die großen Sounds im Bigband-Stil, mit Posaunen und Trompeten. Gefühlvoll und passagenweise fordernd, die Backgroundstimmen von Heidi N. und Heidi S.. Alles zusammen ein stimmiger Abend, der beim “durchwachsenen” Publikum überaus gut ankam.

Seit ihrem Bestehen pflegt die Band ihr spezielles Image. Da wird auf der Bühne voll auf Rock ‚n‘ Roll der frühen Sechziger gemacht und davor und hinterher überrascht sie mit legeren Charme des 21. Jahrhunderts. Ganz normale Leute also, die in ihrer Vollblutmusikerschaft den Zauber des “Pelvis” für sich entdeckt haben und mit eigenen Arrangements diesen am Verblassen hindern. Es sind dies: Ulf Gehrke – Gesang, die “Backgroundheidis” – Heidi Nagel und Heidi Stark, Rigo Maier – Schlagzeug, Ralf Benzkirch – Kontra- & E-Bass, Dietmar Krigar – Gitarre, Stefan Baier – Posaune, Alexander Seyfried – Trompete, Manuel Heine – Saxofon und Philipp Pitrella – Keyboard.

Bandinfo: www.the-elvis-story.de; - zu Elvis im Internet: www.king-elvis.de u.v.a.........

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 21. Juni

“Die Made”

Bernd Gnann und die “Aufmugger”

“Silizium!”, donnerte es durch den prall gefüllten Mühlensaal und ohne den genaueren Sinn zu hinterfragen, verstummten vor Schreck nicht nur sämtliche Publikumsgespräche, sondern auch das musikalische Intro der “Aufmugger”. Nicht zu früh – denn ohne groß die Reaktionen abzuwarten zog Bernd Gnann mit einer Verbandsrede-Verballhornung vom Leder und brachte dann “als Zweites gleich das Erste”.

Eigentlich habe er es sich schwer überlegt, ob er überhaupt kommen solle. Noch im “Sommertraum der Fussball-WM”, hatte weder er noch das programmgestaltende Mühlenteam vor einem Jahr an die Euro08 gedacht. “Kennet iar mi – odr wellet‘r bloß koin Fuaßball gugga?” Gnanns Frage war durchaus berechtigt – auch wenn statt der Antwort gleich ein weiterer Lacher kam - er selbst hätte sich für den Abend mit bestem Grillwetter auch einen anderen Verlauf vorstellen können. Aber im klimatisierten Saal unter dem Mühlendach ließ es sich sowohl für Akteure und Gäste gut aushalten. Zumal bei einem derart abwechslungsreichen Programm. Gedichte und Limericks von Heinz Erhardt bildeten das Gerüst um das Bernd Gnann seinen Dialog mit dem Publikum flocht, kabarettistische Einlagen aufsetzte und das Ganze von den “Aufmuggern” (Martin Remke, Werner Buchmann und Georg Stankalla) glätten und polieren ließ. Die machten an dem Abend ihren Namen alle Ehre. Als Russen vorgestellt, schienen sie dennoch mit Gnanns Ansagen in russischer Sprache ihre liebe Not zu haben. Kein Wunder: bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt waren sie ja auch noch Polen, wie ein kundiger Fan wusste. Ihre Musik war jedenfalls vom Feinsten. Jeder ist auf mehreren Instrumenten zu Hause und daher waren ihre Zwischenspiele abwechslungsreich und stimmungsvoll ihre Commedian-Harmonist-Arrangements. Hierbei kam auch ihre gesangliche Akkuratesse zum Tragen, wenn sie – völlig idiomfrei – Gnann bei seinen Soloparts begleiteten.

“Schon lange nicht mehr so gelacht”, urteilten die Besucher im Anschluss und mancher ist am Überlegen, ob er sich gleich für Gnanns nächste Vorstellung am 27. September in Zußdorf um Karten bemüht. Eines ist dabei sicher: Keine Vorstellung gleicht der anderen. “Ich bereite mich nicht mehr vor”, behauptet der gebürtige Schussenrieder, “weil dann wird’s meistens nicht so gut!” Etwa eine Stunde vor Beginn der Vorstellung zieht er durch den Ort und dreht einen Clip, der dann auch gezeigt und stets mit Vergnügen aufgenommen wird. Moderne Kommunikationstechnik ist von Gnann gewollt ins Programm eingebaut. Immer wieder “darf” ein anderer “Telefonjoker” aus seinem Bekanntenkreis live mitmachen. Ebenso ist er je nach Auftrittsort auch mit anderen Musikern auf der Bühne. Improvisationstalent, Situationskomik und schauspielerisches Können zeichnen Gnann aus. So ist er etwa auch am 17. August in einem “Tatort” zu sehen. Darüber hinaus hat er noch andere Projekte am Laufen. Info dazu auf www.berndgnann.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 05. Juli

SPRUNGBRETT VIII Open-Air I

Teuringer-Talent-Präsentation erstmals am Sankt-Martin-Platz

Am Samstagabend sorgte das erste Sprungbrett, das als Feiluftveranstaltung über die Bühne des Teuringer Dorffestes ging, für zuerst neugierige, dann begeisterte Besucher.

Bislang war die “Mühle” Veranstaltungsort für die Teuringer Talentshow, die Bruno Rauscher vor zwei Jahren ins Leben rief und auch konsequent umsetzte. Der inzwischen ungenutzte Samstagabend des Dorffestes drängelte sich geradezu als Termin auf, um die künftigen Künstler auf einer Außenbühne ins rechte Licht zu rücken und ihren Auftritt einem größeren Publikum vorzustellen. Das Wetter bescherte den Organisatoren einen traumhaften Abend. Dass man die Bühne - trotz Schwierigkeiten - am westlichen Ende des Martinsplatzes aufgebaut hatte, war auf alle Fälle ein Gewinn. So konnten die Gäste auch unter den schönen Bäumen vor dem Pfarrhaus sitzen. Der Martinsplatz hatte sich recht schnell gefüllt mit Fans und den traditionsbewußten Besuchern, die noch nicht so recht wussten, was sie denn zum Feierabend erwartete. Auch wenn die Besucher in den ersten Reihen ein bisschen Platz machten, als die Bands die Dezibelzahlen erhöhten, rückten sie gerne wieder bei den weiteren Programmpunkten ganz nach vorne und sparten auch nicht mit Applaus. Bemerkenswert war auf alle Fälle, dass etliche Besucher, die man niemals in der Mühle gesehen hätte, bis zum Schluß ausharrten!

Ein bisschen angespannt waren die Organisatoren schon, ob denn alles klappen wird, ob der Soundcheck zufriedenstellend ausfällt, und, und, und.... Steffen Haas und Michael Bock waren jedenfalls die uneingeschränkten Meister der Tontechnik. Moderator Stefan Mitrenga führte souverän durch den Abend und war -als routinierter VfB- Hallensprecher- nie um Worte verlegen . Das Programm war bunt gemischt, denn alle die sich angemeldet hatten sollten auch die Chance bekommen, ihre Bühnenreife unter Beweis zu stellen.

Einige traten schon zum wiederholten Male auf und, wer das SPRUNGBRETT in der Vergangenheit verfolgt hat konnte feststellen, dass die zum Teil recht jungen Künstler eine Weiterentwicklung durchmachten. Besonders die 14 bis 16jährigen "Brain-Killers" aus Unteruhldingen (Tim Andersen, David Denker, Matze Krauter) kamen mit ihrem selbskomponierten Punk-Rock erstaunlich sicher daher. Annika Rumpf, begleitet von Meike Rumpf am E-Piano, hatte den Abend eröffnet. Sie hatte einige schwierige Soulsongs einstudiert, die sie mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, begleitet von viel Applaus, präsentierte. "Amassakoul", sieben (eigentlich zehn) Trommler einer afrikanischen Percussiongruppe sorgten anschließend für Rhythmus, der zum Mitklatschen animierte.

Am Ende gelang es Stefan Mitrenga Bürgermeister Beck für eine Trommeleinlage auf die Bühne zu holen. Mit "Ein Männlein steht im Walde" sorgte er für ein zusätzliches Highlight des Abends. Der Auftritt von "Kecks-light", einer Rockband aus Kressbronn (Meta Berschl, Thierry Zola, Michael Wilhelm litt ein bisschen unter dem fehlenden Gitarristen, den Eigenkompostionen fehlte es dadurch ein wenig an Würze, auch wenn sich die jungen Musiker sehr ins Zeug legten. Zum Abräumer des Abends wurde zweifellos der junge Jan Obermüller, der mit seiner "Stainless" - eine Human-Beatbox, für Beifallsstürme sorgte. Für seine Songs braucht er keine Instrumente, lediglich die eigene Stimme, was mancher Zuschauer ungläubig in Frage stellte. Ebenso gut kam "Chaos Mix" an. Jens Müller zählt ja schon zu den alten Hasen und er hat so manches ausprobiert, aber was er zusammen mit Theresa Immerz und Tobias Hösch als Musicalshow in Szene setzte, das war schon große Klasse. In rasantem Tempo sangen, schauspielerten und parodierten sich die drei, begleitet von fliegenden Kostümwechseln, durch die Musical -und Popszene. Recht professionell spielten und sangen die Leute der Rockband "Ownstuff" (Holger Münz, Piere Pindl, Christan Noack, Ralf Nicolaisen) aus Friedrichshafen und die Oberteuringer - Friedrichshafener Rockband "Klartext" (Wolfgang, Klaus, und Jessica Dingler, Rolf Wilhelm, Brigitte Boeckh) beendete mit ihren schönen Liedern mit deutschen "Klartexten" den Abend, und der war rundherum gelungen.

Danke an die bisherigen SPRUNGBRETT-Sponsoren:

Sparkasse Bodensee, Raiba Oberteuringen,

Teuringer WIRtschaft, BAG Oberteuringen,

Sanitär KELLER, gtw-Schneidetechnik

Dank auch an alle Vereine die die Bewirtung an dem Abend übernahmen!

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Sonntag, 06. Juli

Vernissage zur Ausstellung "Alebrijes"

Maria Eugenia Sanchez de Ruff

Der Sonntagvormittag vereinte in der Mühle ein bunt gemischtes Publikum zu einer Vernissage der besonderen Art. Schon die Ausstellung selbst verbreitet farbenfrohe Eindrücke. Vor den Fenstern und auf allen zur Verfügung stehenden Simsen warten Fabelwesen, wie sie in der Volkskunst Mexikos zu Hause sind, auf die Besucher. In der Heimat der Künstlerin werden diese Fantasiegestalten als "Cartoneria Mexicana" aus Pappmaché hergestellt und mit Ornamenten und aufwändigen Mustern bemalt.

Über den Ursprung - vielleicht kleine Hausgeister oder zur Abwehr von schlechten Träumen und Ängsten - kann weiter sinniert werden. Aber nicht alles muss bis ins Detail hinterfragt werden um den Sinn zu erfassen. Bewundernswert ist auf alle Fälle die anscheinend nie erschöpfenden Fantasie der Künstler, die den kleinen Wesen zu Leben verhilft.

Barbara Kensy-Schneider sprach die einleitenden Worte, bevor "Maru" de Ruff zu einem Rundgang durch die Ausstellung und dem obligatorischen Gläschen Sekt einlud. Drei Tänzerinnen in volantbesetzten Kostümen mit weiten Röcken verbreiteten mexikanisches Lebensgefühl. Als die Mariacchimusik erklang, dazu die stampfenden Rhythmen der Absätze und die wehenden Kostüme, waren die vielen spanisch sprechenden Gäste in ihrem Element. Da wurde mitgesungen und mitgeklatscht und die Gespräche kamen so richtig in Gang. Und man fühlte sich ein bisschen in die weit entfernte Heimat jener versetzt, deren offene Fröhlichkeit internationales Flair in die Mühle brachte.

Die Künstlerin "Maru" de Ruff lebt seit 1987 mit ihrer Familie in Deutschland. Sie kommt aus Mexico-City, wo sie Kunsterziehung studierte und unterrichtete. Seit 1993 gibt die Künstlerin Kurse in der Jugendkunstschule in Malerei, Aquarell und Zeichnen. Wem es die Pappmachéwesen angetan haben, der kann in einem ihrer VHS-Kurse in Friedrichshafen die Kunst der "Alebrijes" erlernen.

Die Ausstellung lief bis zum 3. August und wurde an diesem Tag mit einem Workshop für Kinder (etwa 10 bis 14 Jahre) beendet, bei dem ein Fabeltier gestaltet und bemalt werden konnte. Das Material wurde vom Mühlenteam gestellt. Die Erwachsenen verbrachten derweil die Zeit im Mühlencafé.

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Samstag, 19. Juli

“20er Hits mit Witz”

Salonlöwen - Hermann Marte und Peter van der Heyde

Was machte die goldenen Zwanziger eigentlich so golden? Akkordeonvirtuose Peter van der Heyde bestritt den musikalischen Teil und beschrieb zwischen den Schlagern, die wirklich Schlag auf Schlag folgten, die verrückte Zeit der Zwanziger Jahre, die im Nachhinein mit dem Prädikat "Golden" versehen wurden. In Großbritannien gingen sie als die "Roaring Twenties", also die brüllenden Zwanziger, in die Geschichte ein. Es war wohl eher eine unruhige Zeit, die die Bevölkerung mit der Weltwirtschaftskrise und der Inflation beutelte. Doch die Menschen wollten nach einem verlorenen Weltkrieg, der Weimarer Republik und all den Wirren endlich das Leben genießen bevor sich die nächste Krise ankündigte. Dieser Lebenshunger zeigte sich besonders in der Unterhaltung. Man sang und tanzte, als gäbe es kein Morgen mehr und die Großstädte wie Berlin wurden zu Metropolen der Schauindustrie. Am beliebtesten war die Revue, mit lockeren Tanzszenen, Sketchen und den Revuemädchen, wie den berühmten Tiller-Girls. Josephine Baker sorgte auf den Bühnen Europas, bekleidet nur mit einem Bananenröckchen, für einen Skandal. Man zeigte Beine, die Kleider waren so kurz wie der revolutionäre Bubikopf und die Frauen gaben sich auch in der Liebe sehr befreit und rauchten - wie unerhört - in der Öffentlichkeit. Man tanzte Charleston und war regelrecht vergnügungssüchtig. Der Schlager, der dank Radio schnell unters Volk kam, kreierte Gassenhauer, die man auf den Straßen pfiff. Nonsenstexte wurden beliebt, wie "Was macht der Maier am Himalaya, oder "Mein Papagei frisst keine harten Eier". Der Tonfilm wurde zum erschwinglichen Vergnügen. Kinos und Filmpaläste entstanden an jeder Ecke und mancher Arbeitslose verbrachte im Winter für ein paar Pfennige den ganzen Tag dort, weil zu Hause die Wohnung unbeheizt war. "Die drei von der Tankstelle" war Heinz Rühmanns erster Film und das Lied vom besten Freund kann heute noch jeder mitsingen. "Der Kongress tanzt" mit Lilian Harvey und der "Blaue Engel" mit Marlene Dietrichs lasziven Auftritt gehören ebenfalls zu den unvergessenen Filmwerken. Autoren wie Kästner, Tucholsky und Ringelnatz widmeten sich dem Kabarett und kritisierten Mißstände und das Publikum konsumierte.

Eine pralle Zeit also, aus der die beiden Künstler schöpfen konnten, um daraus einen Abend mit Musik und Comedy zu machen, der alles bot, von der Information garniert mit witzigen Details bis zum meisterhaft geschauspielerten Lied, von beiden Künstlern übrigens mit viel Schwung und guter Stimme inszeniert. Hermann Marte glänzte mit seinen komödiantischen Fähigkeiten, ob als Gigolo, Marlene Dietrich oder Hans Albers. Er machte jedes Lied zu einem kleinen Bühnenwerk. Peter van der Heyde hatte den nicht minder anspruchsvollen Part der Moderation und der virtuosen musikalischen Begleitung auf seinem High- tech- Akkordeon. Beide ergänzten sich in besonderer Weise und ließen auf der Mühlenbühne eine Zeit erstehen, die noch heute ihren Reiz nicht verloren hat. Van der Heyde gelang es spielend, die Stimmung dieser Zeit auf die Bühne zu zaubern. Hermann Marte, Schauspieler und Comedypreisträger, vollzog bestimmt zwei Dutzend Kostümwechsel mit denen er sofort in die charakteristischen Evergreens dieser Zeit einstieg, um daraus eine gekonnte Bühnenschau zu machen.

Die Werbung zu diesem Abend war einfach nicht rund gelaufen, deshalb fanden sich zu dem Musik und Comedyabend "20er Hits mit Witz” nur ganz wenige Zuschauer ein. Leider, muss man sagen, denn das was auf der Bühne zu hören und zu sehen war, hatte Qualität. Und auch wenn's nur eine Handvoll Leute waren, sie klatschten am Ende als wäre das Haus voll und bekamen dafür zwei Zugaben. Sie fühlten sich jedenfalls aufs Beste unterhalten!

Für” Kultur in der Mühle”, Irmgard Dollansky

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Freitag, 01. August

“Fihi ma fihi - von allem und einem”

Orientalische Musik und Tanz

Kultur, jenseits des Kulturufers, gab es in Multikulti-Ausführung. Mit “Fihi ma fihi – von allem und einem” wurden sowohl die Ohren mit orientalischer Musik wie auch die Augen mit dazu passendem Tanz bedient. Der Geist wurde mit Sufi-Weisheiten und Nasredin-Annekdoten gekitzelt und der Gaumen mit stilvoll dekorierten Morgenland-Reissalat.

Bernd Klenk (Kleinschönach) und Nuri Kaya (Überlingen), als zentrale Figuren des Anklangs zu “Tausendundeine Nacht”, brachten mit ihrem musikalischen Zusammenspiel den Hintergrund für entsprechende Assoziationen. Inge Jauch, Nuris Meisterschülerin, setzte dazu auf ihrer Basstrommel die Akzente. Die dadurch erzeugte Stimmung wurde durch den meditativen Tanz von Yvette Blum und Edita Reinhardt augenfällig mit “Hilal-Dance” zum Ausdruck gebracht.

Bernd, Nuri und Yvette sind Gleichgesinnte mit individuellen Stärken und seit ihrer ersten Begegnung vor Jahren arbeiten sie mit Leidenschaft und Überzeugung zusammen. Gemeinsam möchten sie durch den stimmlichen Ausdruck der Sänger, dem Klang der verschiedenen Instrumente und der Sprache des Körpers vom Leben in anderen Ländern erzählen. Mitreißend - mit viel Energie und Gefühl, bilden Tanz und Musik eine Einheit. eine Symbiose von Livemusik aus verschiedenen orientalischen Ländern, zeitgenössischem ägyptischem Tanz und Sufi-Weisheiten. Letztere wurden von Bernd vorgetragen. Vom Inhalt her konnte er damit viele Lacher einheimsen – seine Vortragsweise ist allerdings durchaus noch ausbaufähig. Bernd ist Musikpädagoge und Musiklehrer und beherrscht die verschiedensten Instrumente. Er bediente meisterhaft seine Nay und die Bansuri, die Querflöte, das Saxophon und die Klarinette. Da er gerade mit der Nay sehr oft bei den Sufi-Derwischen spielt, lag es nahe, an diesem Abend auch deren Weisheiten und Gesänge wiederzugeben. Nuris magische Hände entlockten den Trommeln Klänge und Rhythmen, denen sich niemand entziehen kann. Darüber hinaus zupfte er äußerst einfühlsam die Sass - ein Saiteninstrument - und intonierte melancholische Lieder aus seiner Heimat Kurdistan. Nuri gibt regelmäßig in mehreren Städten Trommelkurse.

Für “Kultur in der Mühle” - Bruno Rauscher

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Freitag, 15. August

SWR4-Abendmelodie

Oberteuringen präsentiert sich im Radioland

Eine überaus positive Darstellung einer weitestgehend intakten Gemeinde gelang am vergangenen Freitagspätnachmittag bei der letztlich “Live” übertragenen SWR4-Abendmelodie. Gut 100 Teuringer und angereiste Fans von “Bettina und Patricia” verbrachten eine informativ-unterhaltsame Weile im Schlechtwetter-Ausweichquartier “Mühlensaal”.

Beliebte Radiomoderatoren “zum Anfassen” gibt es nicht alle Tage in der Rotachgemeinde – umso größer das Interesse der SWR4-Stammhörer, Ulrike Felder-Rhein und Dirk Polzin einmal bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Weiters wollten einige unbedingt den letzten Live-Auftritt - vor Bettinas Babypause - der beiden Sängerinnen nicht verpassen, den diese in gewohnt charmant-mitreißender Weise absolvierten. Ihr sommerleicht-gestuftes Chiffon-Outfit hätte natürlich supergut bei strahlenden Sonnenschein, wie ursprünglich geplant, open-air-mäßig auf den Mühlenplatz gepasst. Wegen der stationären Schlechtwetterfront wurde aber bereits am Vormittag die Entscheidung gefällt, die Veranstaltung unter das Mühlendach zu verlegen.

Pünktlich um 16 Uhr begann das “Warmup” – eine locker-leichte Aufwärmrunde, in der die Moderatoren ihr Live-Publikum und ihre Interviewpartner auf den “Ernst einer Radioproduktion” einschworen.

Gleich nach den Verkehrsmeldungen, gegen 17:07 Uhr, wurde es dann auch “ernst”! Punktgenau stand die Verbindung zum Sendestudio und das gesamte SWR4-Land erfuhr in einem Schnelldurchlauf Wissenswertes und Allgemeines über den 1256 Jahre alten Ort, welcher demografisch gesehen der jüngste im Bodenseekreis ist. Allzu viel gäbe es zu erzählen von Land und Leute, von Geschichte, Wirtschaft, gesellschaftlicher Entwicklung und sich wandelnde Kultur. Gar nicht einfach die Aufgabe, in der beschränkten Sendezeit, all dies unterzubringen. Moderat schafften dies Arthur Bischof, der über Obstanbau und Himmelfahrtbrauch plauderte, Bürgermeister Karl-Heinz Beck, der die Vorzüge der prosperierenden Gemeinde ansprach und immer wieder zwischendurch Marie-Luise Sprenger, die Kostproben aus ihrem Fundus an Mundartgedichten präsentierte. Einmal mehr profilierte sich der Zunftmeister der ältesten und größten Teuringer Narrenzunft, Markus Zimmermann, als informativer Schnellredner, der mit seinen Ausführungen über das rege Vereinsleben in der Rotachkommune sogar Polzin zum Staunen brachte.

Und die “Mühle” und die erfolgreiche Kulturarbeit darin brachte Irmgard Dollansky den Radiohörern näher – und schon war die Sendestunde vorüber! Doch nicht die Veranstaltung in der “Mühle”. Hier fanden die Gäste reichlich Gelegenheit sich mit den Moderatoren und den Musikerinnen noch weiter zu unterhalten. “Schön war es”, so der allgemeine Tenor hinterher und “es ist doch etwas anderes, richtig dabei zu sein und nicht nur vom Sofa aus zu konsumieren”.

Für “Kultur in der Mühle” - Bruno Rauscher

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Samstag, 13. September

”Vorlaut” mit “sing mich”

und ausgedehntem Afterglow

Nach der Vorstellung ist vor der Vorstellung! – Aber wann ist: nach der Vorstellung? So ganz klar wurde das am Samstag beim Auftritt vom A-cappella-Quintett “Vorlaut” nicht. Zwar kündigten sie - unter “Wehklagen” des Publikums – oben, im gerammelt vollen Mühlensaal “jetzt kommen wir zum letzten Lied des Abends” an, doch dann folgte eine Zugabe und dann noch eine und als Alle glaubten, jetzt ist wirklich Schluss und sich in die Mühlenbar begaben, hoben dort die fünf Jungs – nach kurzer Stärkung – in unregelmäßigen Abständen bis weit nach Mitternacht, immer wieder zu neuen Gesangseinlagen an. Begeistert von der starken Vorstellung des Reutlinger Vokalensembles schwärmte eine Besucherin, stellvertretend für viele andere: “Die haben mir schon im vergangenen Jahr supergut gefallen. Was die aus der Bühnenshow in dem Jahr gemacht haben, ist richtig sensationell! Und voll sympathisch sind sie auch .”

Damit könnte schon alles gesagt sein, wären da nicht noch kleine Details, welche vom Publikum gar nicht bemerkt, oder als Gag verstanden wurden. “Typisch Bass”, unkten etwa die Tenöre und Baritone, als ausgerechnet Simons Gastromütze mit Klebeband geflickt und am Kopf befestigt werden musste. Probleme gab es für die Crew schon beim Aufbau ihres umfangreichen Equipments. Der Stromverteiler ihrer Anlage hatte Kondenswasser gesammelt. Fehlersuche und Behebung nahmen fast eine Stunde in Anspruch. Dadurch verkürzte sich die Vorbereitungszeit von ebenjenem Bass, Simon Huber, auf ein Minimum. Die ersten platzbesetzenden Gäste waren schon im Saal, da turnte der Technik-Freak immer noch im Dachgebälk herum und stellte Strahler ein. So waren sie denn zu Beginn des Auftritt noch ein wenig angespannt - was sich aber schon beim ersten Lied zu legen begann.

“Wir sind da!” sangen sie sich selbst und dem Publikum zu. Und darauf zogen sie ihre Show mit strotzend-schmachtenden Arrangements aus der eigenen Text- und Kompositionsabteilung ab, eingefärbt und eingenebelt mit verbesserter Bühnentechnik, witzig durchmoderiert von Tenor Moritz “Kalli” Kallenberg und mit einer stimmigen Choreografie und noch ausgefeilteren Darstellung an Mimik und Gestik. War es vor Jahresfrist die harmonisch-gesangliche Geschlossenheit, die überraschte und imponierte, war es diesmal die Einheit der Gesamtdarbietung, welche ihre Fans noch lange hinterher nicht gehen ließen.

Fragezeichen über den Fortbestand der Gruppe tauchen allerdings auf. Der Jüngste, Moritz Drösel, besucht gerade die Abiturklasse. Der Älteste (22), Johannes Wollasch, studiert bereits und Simon, Kalli und Lukas Wollasch stehen vor der Wahl ihres Studiums.

“Ich wünsche mir, dass sie nächstes Jahr nochmal kommen – dann bringe ich meine ganze Clique mit”, himmelte ein neuer weiblicher Fan im Gästebuch unter www.vorlaut.net

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 27. September

“Mordslieder - zum totlachen” - Fräulein Clara und Herr Anton

Ruth Duffner & Dr. Anton Salát

...begeisterten auch diesmal wieder mit ihrem “mordsmäßigen” Programm die Mühlengäste. Obwohl - oder vielleicht gerade weil - sie dieses wenige Tage davor bereits in Kressbronn und Salem zeigten, war der Ansturm gewaltig.

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Sonntag, 28. September

Vernissage zu “Farbträume”

Martina Reifenauer-Eckert

Seit dem vergangenem Wochenende zeigt Martina Reifenauer-Eckert ihre “Farbträume” in der Galerie. Zu der fast familiären Vernissage am Sonntagvormittag, brachte die in Konstanz wohnhafte Kunsttherapeutin und vierfache Mutter den Großteil der Besucher von Übersee in die Rotachgemeinde mit.

“Wenn ich male, träume ich”, ließ sich Martina in der Laudatio von ihrem Gatten sagen und dass ihr anstelle der Erinnerung nach Traumende eben das entstandene Bild bleibe. In den so zustande gekommenen Farbkompositionen sind es die dominierenden Farben die im Zusammenspiel mit grafischen Flächen und Linien ihre eigenen Farb-Klänge vermitteln und zu Fantasien anregen. Selbiges bei den großflächigen, monochromen Bildern, in deren Flächen durch Mehrfach-Übermalungen die sanften Farben zu vibrieren scheinen und sich auf den Betrachter als angenehme Schwingung legen, sagte Eckert.

“Genau das Richtige gegen die kommenden grauen Tage”, äußerte sich eine Vernissagebesucherin. Da hing über Oberteuringen eine dicke Nebelwatte, die nur vom kühlen, ablandigen Wind über dem Bodensee gehalten werden konnte. Zugleich ließ dieser die gefühlte Temperatur fallen und blies die Blätter in den Ecken zusammen. Im “Mühlengewölbe” und “auf der Galerie” war davon nichts zu bemerken. Hier war es angenehm temperiert, bunt und lebendig. Viele junge Eltern waren gekommen um die ebenso bunten und lebendigen Bilder der, in der Region wirkenden Künstlerin, auf sich und den mitgebrachten Nachwuchs wirken zu lassen. Dabei erwies es sich durchaus als Vorteil, dass sich bereits viele am Vorabend, bei den vielumjubelten “Mordslieder” von Fräulein Clara & Herrn Anton umschauten und daher nur wenige Teuringer für die Ausstellungseröffnung Zeit fanden. So blieben inmitten der “Farbträume” genügend Freiräume, dass die kleine Veranstaltung in einem lebendig-harmonischen Gefüge verlief. Klangliche Harmonien steuerten dazu zwei Jungmusikerinnen mit ihren Instrumenten bei. Die elfjährige Leonie Eckert am Klavier und Luisa Reifenauer (16) mit Querflöte, zeigten einen Teil ihres Könnens. Dies schon als Vorgeschmack zur Teuringer-Talent-Präsentation in seiner neunten Auflage, die am kommenden Freitag (Tag der deutschen Einheit) “in der Mühle vom Sprungbrett geht”. Nachmittags Ausstellung und abends volles Programm – “Kultur in der Mühle” einfach!

Ging leider so nicht ganz auf.

Wir entschuldigen uns bei allen Besuchern, die nachmittags die Ausstellung nicht besuchen konnten!

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 03. Oktober

“Sprungbrett Mühle”

Teuringer Talent-Präsentation IX

Rückblick und alles weitere auf: www.sprungbrett-muehle.de

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Sonntag, 19. Oktober

Jazzforces

Matinee

Äußerst angenehmen Musikgenuss präsentierte das Immenstaader Trio “Jazzforces” bei der jüngsten Jazzmatinee am vergangenen Sonntag. Voll smoothig, zwischen Hardbop und Latin-Jazz swingend, begeisterten Kurt Bofinger, Michael Cruanes und Georg Gerlach eine handverlesene Schar an Zuhörer. Keineswegs lauter mitgereiste Fans, wie man glauben könnte, sondern größtenteils Jazzliebhaber aus der Rotachgemeinde selbst!

“Durchaus noch ausbaufähig das Potential”, so der resümierte Tenor der Melodiefreunde zwischen Herbie Hancock und Joe Zawinul. “Sollte zur Gewohnheit werden”, stand als Aussage für Jene, denen die Abstände der Jazzveranstaltungen im Teuringer Kulturhaus zu große Abstände aufweisen.

Das Problem schien den Musikern selbst bekannt genug um deswegen in Agonie zu verfallen. Wie so oft, animiert die intim gehaltene Atmosphäre eines Jazzkellers, dass gerade dann - wenn das allgemeine Geraune und manch unpassende Nebengelächter einem aufmerksamen Gelausche weicht - Extraleistungen die Community überziehen. So auch bei der Matinee an jenem sonnendurchflutend, goldoktobrigen Sonntagvormittag. Was von der Programmabfolge am Papier schon mal eher nüchtern und trocken daherkommen mag, erwies sich im Livegefüge durchaus als “Schmankerl” im Dargebotenem. Fein unter- und aufeinander abgestimmt, brachte “Jazzforces” die bekannten und gern gehörten Titel als anspruchsvolle Arrangements, ohne ins mainstreamhafte zu verfallen. Was dieser Combo vielleicht fehlen könnte wäre allenfalls eine Gesangstimme, welche zusätzliche Variationen in ihrem umfangreichen Repertoires noch auf andere Weise befruchten und zusätzlich ausformen würde. Die noch “junge” Formation hat sich auf jeden Fall mit ihrem instrumentalen Können und musikalischen Einfühlungsvermögen eine gute Basis erarbeitet, die eine Entwicklung in jene Richtung ohne Probleme verkraften könnte. Für das Publikum an jenem Sonntag in der “Mühle” war dies erstmal nebensächlich – es genoss die eine Zeit rund um Mittag, bei guter Musik mit wohligen Tönen bei Weißwurst und Brezeln.

Für “Kultur in der Mühle” - Bruno Rauscher

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Freitag, 24. Oktober

Vernissage zu “Neue Bilder: im Mittelpunkt der Mensch”

Erika Lohner

Selten versammeln sich bei einer Ausstellungseröffnung so viele Menschen wie an jenem Freitagabend. Neben den tiefgehenden Klängen von Benjamin Engel (Saxofon) und Franz Bingler (Percussion), die mit ihrem “EMS-Programm” aufwarteten, schien zwischenzeitlich kein Platz für weiteren Kunstgenuss zu sein. Anna Rudolf machte es den Besuchern jedoch mit ihrer Laudatio schmackhaft - sie hatten ohnehin ordentlich Appetit mitgebracht - sich den neuen - und einigen älteren Bildern von Erika Lohner und vor allem der Auseinandersetzung mit der Künstlerin selbst - ausgiebig zu widmen.


Pressemeinungen dazu:

... Herbert Voith liest sich in der “Schwäbischen Zeitung” so: “Geht man an den insgesamt 34 Bildern in den beiden Etagen der Mühle entlang, trifft man auf starke Unterschiede in der Malweise. Einige wenige Bilder scheinen rein abstrakt zu sein, doch bei genauer Betrachtung - und darauf hat jedes Bild sein Recht - schälen sich dennoch Figuren heraus: "Sie schleichen sich ein, entstehen einfach so", meint die Malerin, die zuweilen selbst überrascht ist, wie sie sagt, wenn neue Entwicklungen sich anbahnen. Erika Lohners Figuren sind oft arm- und beinlose Wesen mit gesichtslosen Köpfen. Menschen sind ihr wichtig. >>> Erika Lohner zeigt sich nicht an bestimmte Farben gebunden. Ihre Malweise deutet darauf hin, dass sie sehr emotional arbeitet. Sie selbst sagt von sich, dass sie echt besessen sei vom Malen, eher chaotisch und wild male: "Das Wilde passt zu mir - manchmal versuche ich dann wieder Ordnung hineinzubringen", meint sie und bekennt, für die jungen Wilden viel übrig zu haben. So kehrt in die Mühle ein Werk ein, unter dessen Oberfläche ein Brodeln vernehmbar ist.”

... und Franz Josef Lay schrieb für den SÜDKURIER: “Vor Jahren malte Erika Lohner aus Friedrichshafen farbsprühend abstrakte Bilder im Stil des Informel. Glühendes Rot zog sich oft über die ganze Leinwand. Jetzt wird es bei den neuen Bildern, durch Weiß und Schwarz mehr im Zaum gehalten und zur Balance mit anderen Farben gebracht. Diese heftige Malweise hat Erika Lohner wohl nicht aufgegeben, aber heute auch dem Orange und Orangerot eine Chance gegeben, woraus sich jetzt mehr oder weniger figürliche Formen abheben, denen sie auf malerische wie lineare Weise nachgeht. “Ich kann malen, was ich will, es kommt immer ein Mensch dabei heraus”, meint die Malerin zu ihren neuen Bildfindungen. Das war wohl schon früher latent angelegt, was jetzt mit Vehemenz, malerischem Temperament und expressivem Duktus durchbricht und den Charakter der Ausstellung bestimmt.>>> Es geht Erika Lohner primär um den Menschen, um den Ausdruck von Beziehungen, was sich in der Komposition ausdrückt.>>> Massig steht der gesichtslose Mensch im Bildraum, da und dort wie ein Fels, kantig und bildbeherrschend. >>> Aber dem allzu Gegenständlichen geht die Malerin aus dem Weg, übermalt und überarbeitet oft das zu deutlich Fixierte und lässt die Figur nur noch schemenartig aus dem meist farblich stark strukturierten Untergrund hervortreten oder malt sie silhouettenhaft in leuchtendem Rot, kontrastiert von einer Gegenfigur in Türkis. Der spontane Einfall zeigt sich auch im gestischen Pinselduktus, wo die Farben immer wieder ineinander übergehen oder als Akzent aufgesetzt sind.”

Mehr Bilder gibt es in der Galerie und auf Erika Lohners Website www.erika-lohner.de

Für “Kultur in der Mühle” - Bruno Rauscher

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Freitag, 31. Oktober

“... bis neulich”

DVD-Abend mit dem aktuellen Politprogramm von Volker Pispers

“Den kennen hier die Wenigsten”, war eines der Argumente für den schwachen Besuch am vergangenen Freitag beim DVD-Abend mit Volker Pispers politsatirischen Vorstellung von “bis neulich”. Andere waren der Reformationstag und Zusammentreffen mit Halloween, letzter Freitag in der Woche und dergleichen ......... Ganz klar muss sich das neue Programmformat “DVD-Abend” erst noch etablieren. Nicht umsonst kamen bis kurz vor dem Veranstaltungstag noch Nachfragen, “ob denn der Künstler selbst anwesend wäre”. Nur zum Verständnis: Einen Hochkaräter wie Volker Pispers können wir für die Mühle nicht gewinnen – da passen in den Mühlensaal zu wenige Besucher rein – und selbst wenn er dennoch kommen würde, müssten wir schon mindestens 20 Euro Eintritt verlangen, nur um die Gage bezahlen zu können. Am Freitag war der Eintritt frei .....! Als weiterer Unterschied zu einem Live-Auftritt könnte vielleicht auch gelten, dass bei der Projektion auf die Leinwand auch von den hinteren Plätzen der Künstler wunderbar zu sehen war – wobei es bei “.. bis neulich” ohnehin mehr auf das Gesprochene ankommt. Diejenigen, welche obengenannte Argumente außer Acht ließen, erlebten ein Feuerwerk an Spitzfindigkeiten und Kombinationen scheinbarer Ungereimtheiten, die von Volker schonungslos auf den Punkt “gepispert” wurden. Wer da sein Fett nicht wegbekam, hatte es auch nicht anders verdient! National, global, lokal, persönlich oder gesundheitspolitisch – überall finden sich für wache Geister genug Themen und Personen zum dran Reiben.

Die Veranstaltungsreihe mit DVD-Vorführungen wird jedenfalls fortgesetzt. Ob es beim kommenden Mal wieder so eine leckere Gulaschsuppe geben wird, kann an dieser Stelle nicht versprochen werden. Der Eintritt könnte auf diesem Niveau gehalten werden – das hängt von der GEMA-Pflicht der vorgestellten DVD ab. Also denn: Bis neulich!

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 14. November; Samstag, 15. November

“MundArt”

Kulinarkabarett mit Thomas “Wendelin” Weber

Wie ein gut gemeintes Traumerfüllungsprogramm einer Urlaubsbekanntschaft aussehen hätte können, gab Thomas “Wendelin” Weber erst im “Abspann” seiner schwäbischen Kulinarikshow bekannt. Das “Oh” und “schade eigentlich” des Publikums dabei war nicht ganz ernst gemeint – schließlich hatte es davor ein sättigend-unterhaltsames Programm genossen.

An den vergangenen Freitag- und Samstagabenden empfing die Besucher schon beim Eintritt in die Mühle verheißender “Zwiebelduft”. Nicht wie üblich “schnell in den Saal” um die besten Plätze zu reservieren ging es, sondern in den Mühlenkeller wurden sie umgeleitet. Dort fragten sie sich gespannt beim “warm up”, was den wohl der besondere Grund dafür sein mochte. Etwas enttäuscht registrierten sie denn beim Einlass, dass die Dekoration eher minimalistisch ausgefallen war – besser gesagt: gänzlich fehlte. Das wäre dann schon die erste Gelegenheit für Wendelins “running gag” des Abends gewesen, der mit seinem “Hehehe! Späßle g’macht – selber g’lacht”, keineswegs nur sich selbst belustigte. So setzte man sich halt etwas konsterniert an die kahlen Tische und wartete vergeblich auf den, sonst überaus aufmerksamen Mühlenservice......

“Heppe”, besagte Urlaubsbekanntschaft (aber das sei eine andere Geschichte), stürmt urplötzlich in den Saal und kündet in schnellschwätzerischer Manier die totale Überraschungsparty für “Wendelin, meinen Freund” an – kurz WMF, wie später als Kürzel auf dessen Küchenschürze nachzulesen war – und verschwindet wieder. Zwar gelungen, aber so prickelnd findet der dergestalt Überraschte die Situation nicht, dass sich plötzlich “en Haufe wildfremd'r Leit in seinerer Kich‘ aufhaldet”. Gut, wenn da (eingeschränkt) glückliche Hennen im Hof rumlaufen und für volle Eierkartons sorgen. Aus der anfänglichen Verlegenheit helfen diese mit dem ohnehin vorrätigen Mehl und Zwiebeln sehr wohl. Gut auch, wenn "it meh‘ g'schiert werde mueß”, wie noch vor Kurzem und “e Wagerad Käs g’wonna” wurde. Der alles verbindende Gedanke gipfelt im Kässpätzlekosmos, köchelnd in Ursuppe, milchstraßen-durchzogen von “Wagenradraspeln” und gekrönt mit sorgfältig “g’schmälzte Zwiebla”. Hierzu wurde eine Besucherin von Wendelin auserkoren – so wie dieser es überhaupt gut verstand das Publikum zu aktivieren. Tische decken und dekorieren, Getränke und Essen auftragen und natürlich wieder abräumen – für dass der Nachtisch auch noch Platz habe. Nur der Salat kommt ”elleweil vo d’r Frau Brigidde - weil dia het ihr Läbdag lang eh no nix g’macht – außer Schaffe”.

Künstlerinfo: www.kabirinett.de

Bruno Rauscher

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Sonntag, 23. November

“Künstlerfrühstück”

Finissage Erika Lohner “im Mittelpunkt der Mensch”

Wegen des heftigen Wintereinbruchs am Vortag und des strahlend schönen, schneeüberzuckert-wintermärchenhaften Sonntags?, befürchteten die Künstler schon, das Publikum würde ganz ausbleiben ......... Ganz so schlimm kam es doch nicht! Immer wieder fanden sich neue Besucher ein, so dass am Ende der Veranstaltung doch noch ein gemäßigt-positives Fazit gezogen werden konnte.

Erika Lohner zieht mit ihren Bildern direkt um nach Rosenheim, wo sie diese die nächsten vier Monate im dortigen Klinikum, in der “neuen, hypermodernen Radiologie-Abteilung, mit riesigen Wandflächen”, aber weit außerhalb ihres Einflussbereichs, der dortigen Kunstszene ihre Werke präsentieren wird.Die Vernissage ist bereits am 5. Dezember! Weitere Info siehe unter www.erika-lohner.de. Mit der Ausstellung in der “Mühle” ist Erika Lohner “recht zufrieden”. Nach dem furiosen Auftakt (siehe weiter unten) hielten sich an den Öffnungstagen jeweils außergewöhnlich viele Interessierte in der Galerie auf. Ihre kommenden Aktivitäten beschreibt E.Lohner so: “... vom 28.11. bis 1. 2. 09, Beteiligung Ausstellung "Linie - Fläche - Körper" vom IBC, im "Faulen Pelz" Überlingen. Vom. 5. 12. bis 31. Januar, Beteiligung in der Galerie Gunzoburg, Überlingen, "das wilde Format", dafür habe ich dreieckige Bilder gemalt.
Im September stelle ich dann noch in Blumberg aus.”

Werner Israel - kein Unbekannter mehr in der “Mühle” (gemeinsam mit Ingrid Koch gab es hier schon mehrere Auftritte), bestach mit seinen Arrangements von bekannten Titeln von Jazz, Pop bis Klassik. Längst braucht er keine Noten mehr dafür - die Melodie im Ohr, lässt er die Finger fliegen. Sich selbst bezeichnet er als “klavierverrückt oder pianobesessen” - wann immer es geht, sitzt er vor der weiß-schwarzen Ansammlung an Tongebern und improvisiert immer wieder aufs Neue. Einfach toll, der Mann! - Hoffentlich bald mal wieder hier zu hören.

Für “Kultur in der Mühle” - Bruno Rauscher

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Freitag, 05. Dezember

“Das Gauklermärchen”

Theatergruppe “Die ZWELF” - Regie: Claudius Hoffmann

Mit Phantasie zu Mut und Freiheit
Liebe und Phantasie sind mächtiger als alle List und Intrigen. Und freies Handeln erfüllend-heiterer als pragmatischer Perfektionismus. Michael Ende führt in Jojos “Märchen im Märchen” seinen Sendungsgedanken fort und prangert damit blinde Pflichterfüllung und vorauseilenden Gehorsam an.

Dass das Leben dadurch nicht unbedingt leichter, aber durchaus zufriedenstellender verlaufen kann, erzählt “Das Gauklermärchen”. Umgesetzt wurde dies in einer märchenhaften Inszenierung von der Schauspielgruppe “Die Zwelf”. An die 120 Besucher verfolgten jüngst gebannt, wie die Hauptakteure, Jojo der Clown (Saldiray Gümüs) im Märchen Prinz Joan und Prinzessin Eli (Tamara Leiter) das Findelkind der Gauklertruppe, trotz des Lähmung vorgaukelnden Netzes der Spinne Angramain (packend gespielt von Philipp Machmeier) letztlich zueinander finden und durch die sich dabei festsetzende Liebe der Beiden, auch jener Bann löst, der davor die ganze Gruppe in ausweglos erscheinender Verzweiflung mut- und beinahe gar mitleidlos machte. Eine kleine Scherbe des zerbrochenen Zauberspiegels Kalophain (Pia Renate Müller), entlarvt letztlich nach Selbstbetrachtung das Böse, das ob seiner furchterregenden Erscheinung selbst zu Tode erschrickt. Nach Jojos Geschichte fasst die Gauklertruppe wieder neuen Mut und schlägt ein verlockendes Angebot aus - weil sonst das Findelkind Eli in ein Heim gemusst hätte. Geschlossen stehen Wilma (Doreen Hotz) die Kunstschützin und Messerwerferin, Pippo (Christian Blank) Akrobat und Jongleur und Chef der Truppe, Jussuf (Sandra Galliano) Zauberer und Feuerschlucker und nicht zuletzt Bux (Patrick Linke) Bauchredner samt seiner sprechenden Puppe Ottokar (köstlich in Szene gesetzt von Nina Hoog und den Händen von Stefan Deschner) zusammen, als am Morgen danach der Lärm anrückender Baumaschinen die Umgestaltung der Welt samt ihrer bis dato gültigen Werte ankündigt.

“Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten?
Du meinst, dass Phantasie nicht wirklich sei?
Aus ihr erwachsen künft’ge Welten:
Iin dem, was wir erschaffen, sind wir frei!”
– lässt Michael Ende Prinz Joans Narren (Alrun Lehmler) zu diesem sagen. Mit erschaffen hat die Realisierung des Projekts als “gute Seele der Gruppe”, Claudia Helene Nethe und als Beleuchter Tino Werthmann sowie Tanzchoreografin Tanja Hoffmann und Regisseur Claudius Hoffman.

Als nächstes gastieren “Die Zwelf” mit dem Stück im “K9” in Konstanz. Termin: 13. Dezember, 16 Uhr.
Info im Internet: www.die-zwelf.de
Bilder davon gibt in der Galerie

“Das Gauklermärchen” ist ein freies Theaterprojekt des FoKuS e.V. – Fonds für Kultur, Bildung und Soziales. Unter professioneller Anleitung konnten so “Die Zwelf” Seminare in Schauspiel- und Improvisationstechniken, Tanz, Sprachgestaltung und organisatorischer Entwicklung absolvieren. Initiativen wie diese lassen sich nur durch finanzielle Unterstützung umsetzen! – Spenden an: FoKuS e.V.; GLS Gemeinschaftsbank Stuttgart; BLZ: 430 609 67; Kto.Nr: 70 545 700; Verwendungszweck: “Gauklermärchen”

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 13. Dezember

“Zur Krippe her kommet”

Gemeindeweihnacht in und um “Die Mühle”

Es wird Zeit für eine kleine Rückschau auf unser vorweihnachtliches Fest rund um die Mühle. Sicherlich war für jeden Besucher, ob groß oder klein, etwas geboten für das er sich begeistern konnte. Auf vier Schauplätzen gab es unterschiedliche Programmangebote, die von den Gästen mit viel Zustimmung honoriert wurden. Zwar hielt das Kulturteam die Fäden in der Hand und führte sie zusammen, aber erst durch die Mitwirkung der Teuringer Vereine und etlicher Privatpersonen wurde daraus "Unser Dorf im Advent".

DANKE zu sagen ist das wenigste, was wir in diesem Zusammenhang tun können, denn alle wirkten ehrenamtlich mit. DANKE an die Helfer in der Kinder-Weihnachtswerkstatt im Service-Zentrum:
Herzlichen Dank an die Damen des Handarbeitskreises von Senioren Aktiv für's Backen und den daheim vorbereiteten Teig und an die Fa. Kaufland, die das süße Dekomaterial stiftete, an die Eltern der Kindergärten für's Helfen beim Basteln und an Herrn Mayer für die Kerzenwerkstatt.

DANKE an alle Veranstalter auf dem Mühlenhof:
Teuringer Wirtschaft , Narrenzunft Bitzenhofen, Kilama Holzkunst, Erwin Bentele und die Steinengel, Jugendfeuerwehr für die Betreuung des Lagerfeuers, Birgit Begatik und ihre Dekos, Gaby Wolf mit dem Stand zum Schulprojekt, Familie Köhn für den Süßigkeitenstand und das Karussell, und natürlich die Karussellmädchen, Sabine Hemberger und die Jugendlichen von der Youth Zone für den Schokobrunnen und das Stockbrot am Lagerfeuer. DANKE an Sandra Kopp und die Jugendkapelle, Julie Adam und den Schulchor, Christine Werther und den Chor "Mundwerk" aus Ailingen und an Jürgen Sprenger und die Turmbläser.
Ebenso froh waren wir über die vielen Helfer, die beim Aufbau der Stände mitgeholfen haben. Ein besonderer Dank geht an die Teuringer Johle für das Ausleihen der Hütte, an Egon Spinnenhirn und Daniel Arnegger für die Bäume auf dem Hof und an Steffen Haas für die Technik.

DANKE an alle Kunsthandwerker im Kellergeschoss, auf der Galerie und im Obergeschoss. Dort gab es Bücher, Kalligrafie, selbstgebundene Bücher, mexikanische Alebrijes, Filzbekleidung, Seifen, den Eine-Welt-Laden, Schmuck, elegante Floristik, Glaskunst, edle Keramik, Puppen, Steinkunst, Inspirationen für besondere Geschenke, krumme Bilder, und noch einmal Filzkunst. An einigen Ständen konnte man den Künstlern bei der Produktion über die Schulter schauen.
Ein besonderer Dank geht an die Teuringer-Tal-Schule für den Wandbehang auf der Galerie, den Kerstin Dürnay aus vielen Weihnachtsmotiven zusammenstellte, die große Krippe im Keller und die kunstvollen Bilder, an den Handarbeitskreis für die tolle Deko des Baumes im Eingangsbereich, an Hans Roth aus Friedrichshafen für die alpenländischen Krippen auf dem Mauersims im Obergeschoss, an Franziska Mayer aus Friedrichshafen für die selbstgefertigten, fast lebensgroßen Krippenfiguren aus Pappmaché im Saal des Dachgeschosses. Ganz nebenbei bleibt zu bemerken, dass wir aus dem Fundus der Fa. Reischmann in Ravensburg etliche weihnachtliche Dekogegenstände geschenkt bekamen, und die wir im ganzen Haus verteilten.

DANKE an die Frauen vom Familientreff für die Vorlesestunden und die Tombola zugunsten der "Feuerkinder" in Tansania.

DANKE an alle, die das abwechslungsreiche Programm während des Nachmittags im unserem "Adventscafé" im großen Saal mitgestaltet haben:
Jarmila Sanders-Baumann und ihre Klavierschüler, Marie-Luise Sprenger und die Damen vom Teuringer Poetenkreis, Lidwina Heine mit der Panflöte, Maria Soyer und die Flötenkinder und den Chor "Mundwerk" für den musikalischen Beitrag und das Minitheaterstück "Aschenputtel". Sehr schön war auch die Bilderschau über die vergangenen Adventsfeste, die Bruno Rauscher zusammengestellt hatte. Besonderen Dank an alle Kuchenspenderinnen, die für eine enorme Kuchenauswahl in unserem gut besuchten Adventscafé sorgten!

DANKE an alle die sich um das leibliche Wohl der Besucher kümmerten. Hierbei sei Hermann Bendt aus Hefigkofen besonders erwähnt, der die Linsen, Spätzle und Saitenwürstle sponserte. Vielen Dank auch an seine Frau Mary, die alles in Riesentöpfen zu Hause zubereitete.

Und natürlich DANKE an die Helfer vom Mühlenteam, die einen Tag lang dafür Sorge trugen, dass alles wie am Schnürchen lief:
Anni, Erwin, Barbara, Bruno, Sibylle, Monika, Manuel, Ulrike, Thomas, Carina, Karin, Armin, Heidi, Heidi, Anita, Siggi, Evi, Kerstin, Erika, Paula, Mary, Bene, Gertrud und alle die ich jetzt vergessen habe.

DANKE an die Männer vom Bauhof, an Heike Feiler im Rathaus und an Rudolf Schumacher, unseren Mann für alle besonderen Wünsche und kleine Wunder.

Für den Kulturkreis Mühle, Irmgard Dollansky - DANKE auch Dir, Bruno

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