2003


Samstag, 18. Januar

Voicenet

“Zu den Gipfeln des Himalalla”

Gleich in die Vollen ging es als Jahresauftakt im Kulturhaus “Mühle” mit zwölf Stimmen und einem Klavier. Die wussten sehr wohl, wie “Zu den Gipfeln des Himalalla” zu gelangen ist – obwohl bei ihrer Namensgebung (“Voicenet”) nicht unbedingt damit hätte gerechnet werden können. Glück für die Teuringer, dass der Bus dieser Reisegruppe ausgerechnet hier kaputt ging!

Heiter, flockig, ja freizeitmäßig kamen sie daher und schlugen “die Eingeborenen” mit ihren fein abgestimmten Arrangements und eingestreuten Sketchen schon im ersten Teil ihres Vortrags in ihren Bann. Nach der Pause – dann schon im Himalalla-gipfeligen Outfit – steigerten sie noch einmal ihre Performance und offenbarten super vorgetragene Stücke aus einem reichhaltigen a cappella-Repertoire, das von Rock/Pop über Filmmusikthemen bis zu gängigen Musicalnummern reicht und mit der versprochenen “guten Laune und Herzlichkeit” dargebracht wurde. Tolle Stimmen, unplugged vorgetragen und in einer homogenen Mischung, die auch als “Typen” in den Comedy-Parts zu überzeugen wussten.

Den fein gesponnenen “roten Faden” konnte sich im proppevollen Mühlesaal Keiner entziehen. Die Mühen, aber auch das Bemühen einer zufälligen Gruppe, sich aus einer dadurch ergebenden Durchschnittlichkeit auf zu schwingen zu größeren Höhen, wurde mit Witz und (Selbst?)-Ironie zwischen den einzelnen Gesangstücken veranschaulicht.

Und Jeder, der vielleicht mal dachte: “Singen kann ich auch und so schwer ist das ja nicht auf der Bühne zu stehen und ein paar Lieder zu trällern” – musste sich hinterher auf die Frage “Kann ich das wirklich?” eingestehen: “Wois net!”

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Sonntag, 02. Februar

“Tune up”

Jazz-Matinée

Als neues Element in der kulturellen Veranstaltungsreihe, versuchte sich der Kulturkreis der Rotachgemeinde mit einem sonntäglichen “Jazzfrühstück” und siehe da – im “Mühlengewölbe” machte sich eine Stimmung breit, dass die begeisterten Zuhörer der Jazz´n´Pop-Formation “Tune up” gerade noch so dazwischen Platz fanden.

Swinging drive vom Feinsten, mit Ausflügen zum Blues und zu evergreenen Pop – hervorragend ein- und abgestimmt aufeinander – so präsentierte sich zu so früher Stunde die leicht umgemodelte Musikergruppe. Am Schlagzeug nahm nicht wie gewöhnlich Harald “Fuchsi” Fuchsloch, sondern Hansi Müller Platz. Gemeinsam mit Pianist Kurt Grüny und Klaus Bermetz am Kontrabass begleiteten sie Sabine Essich, die ein ums andere Mal ihre außergewöhnlichen stimmlichen Fähigkeiten in die Ohren ihrer alten und neuen Fans brachte. Mit ihren Arrangements trafen die gefühl- und schwungvollen Unterhalter voll den Nerv. Da wurde geschnippt und geklatscht und kaum einer konnte sich den Botschaften entziehen, wenn Essich den Swing anheizte oder in bluesige Tiefen eintauchte. Das Augenglänzen Mancher versprach Feelings wie sie sonst “nur” bei Vormittachtskonzerten aufkeimen mögen. Husch war denn auch die “Mühle” leer, als die Musiker nach regem Beifall und Zugabenerfüllung ernst machten und damit begannen ihr Equipment auf zu räumen.

“Einfach toll”, so denn auch das Urteil der Musiker zu dem Ambiente, das die “Mühle” seit ihrem Umbau für derartige Veranstaltungen abgibt. Jazzkeller-Atmosphäre in der durch die verschiedenen angrenzenden Räumlichkeiten auch genügend Platz zum Rückzug in “beruhigtere” Gefilde möglich ist - ohne dadurch gänzlich auf das musikalische Erlebnis verzichten zu müssen und nebenher ungeschriene Gespräche zulässt.

Alle die noch nicht “uptuned” genug geworden sind, könnten Fehlendes noch nachholen. “Tune up” gibt sein nächstes Konzert am 21. März um 20:00 Uhr im Altheimer “Lagerhäusle”. Sabine Essich und Freunde sind zudem am 10. April in der “Jazzport”-Session ab 21:00 Uhr im Häfler Flughafenrestaurant zu hören. Die umtriebige Essich wirkt dazwischen (7., 8., 17. Februar und 21. März) immer mal wieder bei den “Vagina Monologe” (Regie: Brian Lausund) am Theater Ravensburg mit, für dessen musikale Unrahmung sie ebenfalls als findige Arrangeurin zeichnet. (www.theater–ravensburg.de)

Bei Weißwurst, Frühstücksplatte und frühschoppengerechten Getränken ließen sich knapp an die 100 Gäste vom Bahnhof Fischbach Catering verwöhnen. “Ein voller Erfolg”, so das erste Statement der Organisatoren, die mit diesem Event Lust auf mehr machten und auch kriegten.

Info “Tune up”: www.sabine-essich.de

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Samstag, 08. Februar

“Spuren fremder Kulturen”

Südamerikanischer Abend

Die “Spuren fremder Kulturen” führten am vergangenen Samstag weit aus der “Mühle” hinaus - hinaus übers Meer, bis ins nördliche Südamerika. Von dort brachte einst Jorge Velasco mit seiner Harfe auch die dazu gehörige Musik mit, mit der er vor mehr als zehn Jahren Daniel Heiß ansteckte. Seit dem entführen die zwei Hobbymusiker mit den Rhythmen und Weisen aus überzüchtet, enggesteckten europäischen Klanggebilden in jenes scheinbar unbeschwert exotische Musikempfinden, das schon vor zwanzig Jahren die gestressten Besucher der Großstadt-Fußgängerzonen inne halten und den Gruppos aus der Andenregion zuhören ließ. Dieses Feeling ließen die Zwei aus der Region mit Harfe und Percussion überzeugend wieder aufleben - wobei ihre Titelauswahl bei weitem umfassender und anspruchsvoller gewählt war.

Einsteigend mit “Marta, der Schönheitskönigin”, einer Cumbia aus Kolumbien harfte Velasco über Ecuador, Venezuela, Paraguay und Kolumbien bis Cuba - stets treu begleitet von Heiß´ens Rasseln, Trommel, Bongos und Tomtoms. Eindrucksvoll auch dessen “rainstick” zu den “Cascada” (Digno Garcia), bei dem die Musiker die gurgelnde Gischt eines Wasserfalls über´s Ohr vor´s geistige Auge zu bringen vermochten. Mit “Moliendo Café” (so auch der Titel ihrer CD) und natürlich “Guantanamera” kamen auch hierzulande bekannte Titel zu Gehör – bei Letzterem wurde auch fleißig mitgesungen.

Fliegende Finger auf 32 Harfensaiten und fliegende Hände auf den verschiedenen Schlaginstrumenten verwandelten das “Mühlengewölbe” mit bodegaesken Flair, so dass Schnee und Eis vorm Haus in Vergessenheit gerieten. Passend dazu gab´s vom Bahnhof Fischbach Catering natürlich Mexican-Beer und Chile-Wein zu den “Vegetable-Wraps”. Klar, dass das Publikum nicht genug kriegen konnte – doch nach drei Zugaben machte das Duo erst Ernst und dann Schluss. Für Manchen war danach der Schritt aus der “Mühle” in die klirrende Kälte erst mal wie ein Schock - nach dem gelungenen musikalischen Kurztrip in tropische Gefilde.

Flexibel zeigte sich die an diesem Abend ausrichtende Kulturkreis-Crew, als nach absehbar geringerer Besucherzahl als erwartet, richtiger Weise die Veranstaltung von der Bühne in den Keller gelegt wurde.

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Freitag, 07. März

Musik in Bildern

“Zwei Seelenverwandte im Malen von Musik”, Susanne Ritzel und Pawel Bitka, stellten am vergangenen Freitag im Kulturhaus “Mühle” ihre Werke vor. Mit Lesungen (Astrid Strauss-Pfeffer über die synästhetischen* Verbindungen und Ulrich Ritzel als Antonio Salieri über Amadeus), so wie musikalischer Umrahmung am Spinett durch Leopold Strauss, wurden den zahlreichen Interessierten der Einstieg in das Zusammenwirken der scheinbar so verschiedenen Musen-Schwestern erleichtert.

Pawel Bitka, ein Multitalent aus Krakau, zeigt in einem Zyklus bühnenbildnerischer Projekte - deren Entstehen durch die Musik Mozarts inspiriert und für Peter Shaffer´s “Amadeus” kreiert wurde – mit dem Titel: “Der Tod Mozarts! – oder: Ob ich das getan habe?” – mit colorierten Scherenschnitten Bühnenbilder aus der Zeit Salieri, der Erzählfigur in Shaffer´s opernhaften Schilderung des Mozart´schen Lebenslaufes, welche auch als Vorlage zu dem gleichnamigen und vielgefeierten Filmes diente. Bitka ist als Kunstmaler und Komponist von Kabarettmusik am “Großen Theater” in Warschau als Hauptbühnenbildner tätig und hat schon mehrere Austellungen zu diesem Thema mit seinen Werken bestückt. Er versteht die Verquickung der beiden Genre als ein “Bedürfnis der Besitznahme” eines Anderen Werks, oder besser noch: “dem Verlangen nach einem Dialog zwischen Werk und Erschaffer. Schöpfung und Durchdringung.”

“Normalen” Gefühlen bildhaft Ausdruck zu verleihen ist schon schwer genug – sind sie doch für Andere nur bedingt nachvollziehbar. Und doch gibt es dazu noch eine Steigerung: wenn versucht wird, etwas Gegebenes –hier eine bestimmte, raumfüllende Musik – mittels Farben und Formen auf eine Fläche zu transponieren. Den oftmals ausgesprochenen Zusammenhang von Musik und Malerei, veranschaulichte Susanne Ritzel in einer Demonstration der Schaffung ihres Gemäldes zur Schubertsonate in A-Dur. Schrille Farben für schrille Töne – je nach Tonfärbung, fein abgestimmte Farbtönung – helle Klänge, dunkle Töne – intonationsbestimmte zarte Striche oder harte Formen – alles das gestaltlos wiedergegeben, in dieser Ausdrucksweise wohl nicht wiederholbar und dennoch in formgebende Komposition gefasst, die mal an abstrakte Landschaften, mal an minimalistisches Textildesign denken lassen und doch nur rein zufällig diesen oder jenem ähnelt. So bleibt es stets dem Betrachter überlassen, in sich selbst die Saiten zu den farbenreich-ästhetischen “Partituren” zum Klingen zu bringen. Von Bach über Scarlatti, Vivaldi, Schubert, Brahms und Chopin bis Rachmaninov hat die leidenschaftliche Pianistin für ihre Vorlieben eine harmonisierende Ebene geschaffen. Dass dies nicht alleine ihr “Spleen” ist, beweist neben dem regen Austausch mit Bitka auch, dass sich bereits ein Klee oder Kandinsky neben vielen Anderen damit beschäftigten und deren Erkenntnisse in immer stärkeren Maße aus kunstakademischem Bildungsgut widerhallen.

So wie es Bürgermeister Karl-Heinz Beck bei seiner Begrüßungsrede formulierte, dass “es heute wohl zu viele Leute seien, um aus allen Bildern die Musik heraus zu hören”, entsprach wohl der Meinung Vieler. Der Ausblick auf die Dauer der Ausstellung (bis 30. März, jeweils sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr und zu den “Mühle”-Veranstaltungen) ergibt jedoch noch zahlreiche Möglichkeiten, sich in die Verknüpfungswelt der Kunstrichtungen in aller Ruhe hinein zu lauschen/schauen.

*Synästhesie: Miterregung eines Sinnesorganes bei Reizung eines anderen; stilkundlich: sprachliche Verschmelzung mehrerer Sinneseindrücke.

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Samstag, 29. März

“Hör ich das Liedchen klingen”

Liederabend

Ihre erste große “klassische” Bewährungsprobe bestanden am vergangenen Sonntag das zum Kulturhaus aufgestiegene ehrwürdige Mühlengemäuer samt dem neuen Konzertflügel. Erfreulich zudem, dass dies ausgerechnet aufstrebende Klassik-Stars aus der Rotachgemeinde möglich machten.

Anja Zirkel und Leopold Donatus Strausz führten die begeisterten Zuhörer in die musikalische Welt des 19. Jahrhunderts und ließen Johannes Brahms, Modest Moussorgsky, Robert Schumann und Franz Schubert die versammelten “Jetztzeitler” grüßen, die diese Grüße dankbar annahmen und die Überbringer mit viel Applaus bedachten.

Die klassischen Weisen wurden von einer stimmlich bestens disponierten Anja Zirkel ausdrucksvoll dargeboten, die ihre Lieder von A bis Z “freihändig” vortrug und so den proppevollen Saal – nicht zu Letzt ob der Fülle an “ungestolpert” vorgebrachten, schwierigen Text – abendfüllend in bewunderndes Erstaunen versetzte.

Ebenso begeisternd das einfühlsame Begleitspiel Leopold Donatus Strausz am Flügel, der zum Auftakt des zweiten Teils mit Schuberts “Rosamunde” (Impromptu B-Dur) überzeugend sein Können ausspielte.

Gar Manchen juckte es in den Händen, doch artig folgten die Mühlengäste der Vorgabe - nicht nach jedem Lied zu klatschen – und so wurden die beiden (Nachwuchs-) Künstler zwischen den einzelnen Zyklen förmlich mit Beifall hinaus und wieder herein getragen. Ausgesucht hatten sich die Zwei – die noch nie gemeinsam aufgetreten waren – ein anspruchsvolles Programm, das mit den Brahms Liedern (Juchhe; Das Mädchen spricht; Ständchen und Vergebliches Ständchen) gleich mal heiter und voller Witz begann. Temperamentvoll und die schwierigen Passagen souverän meisternd, gaben Zirkel und Strausz dem Publikum darauf Einblicke in Moussorgsky´s “Kinderstube”. Der aus sieben Lieder bestehende Zyklus erzählt mit “durchgefeilten Miniatur-Szenen” die Ängste, Sorgen, Freuden und Fantasien eines in der Obhut seiner Amme aufwachsenden Sechsjährigen zur Zarenzeit.

Zum Zyklus passend und darum auch “angehängt”: Hopak. Mit einem eher elegisch gestimmten Schumann (Intermezzo; Die Stille, Wehmut und Hör ich das Liedchen klingen) wurden die Lauscher in die Pause entlassen. Danach war Schubert angesagt. Strausz brillierte alleine mit “Rosamunde” und gemeinsam mit Zirkel bei Seligkeit, Heidenröslein, Nähe des Geliebten und Rastlose Liebe, bevor sie - durch Alain Wozniak und seiner Klarinette virtuos unterstützt – mit dem Frühlingslied “Der Hirt auf dem Felde” den glanzvollen Schlusspunkt des Abends setzten. – Dachten sie – doch ohne Zugaben kamen sie nicht davon! Erst als sie mit der Volksweise “Guten Abend, Gute Nacht” aufwarteten, wurde Allen klar was die Uhr geschlagen hat.

Für Alle die sich vergeblich nach Oberteuringen aufgemacht haben, besteht der schwache Trost, dass noch am selben Abend über eine Wiederholung des Konzertes nachgedacht wurde – dann aber schneller zum Vorverkauf!

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Freitag, 11. April

Paul Schmolze

Mit seiner “Königsdisziplin” gibt der Karikaturist Paul Schmolze in seiner Ausstellung im Kulturhaus “Mühle” einen trefflichen Über- und Rückblick seines Schaffens. “Eine Zeichnung die das ausdrückt, wofür Andere viele Sätze brauchen”, meinte Bürgermeister Karl-Heinz Beck bei der Vernissage am vergangenen Freitagabend.

Hintergründig verspielt die einen, bissig humoresk die anderen, deftig aber nie verletzend, bittere Realitäten punktgenau erfasst und dennoch das Heitere nachschwingen lassen – diese hohe Kunst der Karikatur-Gestaltung zeichnete Paul Schmolze, ganz ohne Kunstakademie-Studium, dafür mit reichhaltig Lebenserfahrung und dem wachen Auge des Sehenden ausgestattet, Woche für Woche und das 30 Jahre lang für eine weit verbreitete Schwäbische Zeitung.

Beck würdigte in seiner Laudatio auch dementsprechend das Gesamtwerk Schmolzes, der mehr als ein Viertel seines Lebens im Oberteuringer Ortsteil Rammetshofen verbrachte, welcher durch ihn solche Berühmtheit erlangte, dass sich im Juli 1979 (unter enormen Sicherheitsmaßnahmen) der damalige Ministerpräsident Lothar Späth hat einfliegen lassen um Schmolze seine Aufwartung zu machen. “Seitdem war er aber nicht mehr da”, meinte Beck lakonisch.

Noch immer voller Dankbarkeit dachte der bald 70 jährige Schmolze an die Zeit zurück, in der er als alleinerziehender, berufstätiger Vater, bei der Familie Rueß dort Aufnahme gefunden hatte. Davor musste er in den Kriegswirren als Frühwaise (“das Geräusch der fallenden Bomben bleibt immer im Kopf”) bei den unterschiedlichsten Pflegeeltern (von strengkatholisch über parteikonform bis widerständlerisch) adäquate Erziehungsmethoden und Ansichten über sein junges Leben ergehen lassen. Das war die Zeit, in der der Steppke Schmolze “immer weg wollte” und sich 1945 bei einem Schreiner extra dafür ein “Abhauköfferle” anfertigen ließ. Sein erträumtes Fluchtziel hieß damals Paraguay, “weil´s laut Brehm´s Tierleben dort keine Schlangen gebe”. Daraus wurde allerdings nichts – doch das “Köfferle” gibt es immer noch. Die Zweckbestimmung dafür änderte sich in den 58 Jahren immer wieder – nun gilt es darin Spenden für Notleidende in Rumänien auf zu nehmen “und es hat noch viel Platz”.

Nach seiner Lehre, in der er sich ein umfangreiches Repertoire an Gedichten beibrachte (“an den Maschinen wäre es mir sonst zu langweilig geworden”), verdiente er sich einige Jahre in Stuttgart als Straßenbahnführer, bevor er wieder an den See zu (“damals war das noch ein anderer”) Dornier kam. Auch für seine Firma karikierte Schmolze was er für angemessen hielt.

Anstelle der sonst üblichen musikalischen Untermalung führte Schmolze zur allgemeinen Erheiterung im Mühlensaal einen historischen “Bilderroman” auf. Dieser, vom Genfer Rodolf Töpfer zu Goethes Zeiten geschrieben und gezeichnet, gilt als Vorläufer und Inspirat des Wilhelm Busch, dessen Bildergeschichten im Ausdruck viele Ähnlichkeiten zeigen.

Die Ausstellung ist bis einschließlich 4. Mai im Kulturhaus “Mühle”, jeweils sonntags zwischen 14.00 und 18.00 Uhr und zu den Veranstaltungen, zu besichtigen.

Zitat: “Es ist mir ein großes Anliegen, meiner Enttäuschung Ausdruck zu geben, dass es die Menschheit bisher nicht geschafft hat den Krieg abzuschaffen!"

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Samstag, 17. Mai

Jürgen Waideles Conversation Band

“Stay A Minute With Me” – dies brauchten Jürgen Waidele und seine Musiker von ihrem Publikum am Samstagabend im Kulturhaus “Mühle” nicht groß als Aufforderung “anzusingen” – diejenigen, welche sich aus dem regionalen Freizeitangebot die “Mühle” herausgepickt hatten, hätten deren “Conversation” auch noch gerne länger konsumiert. Nach fast drei Stunden Session gab es mit “Take Five” als letzte Zugabe denn auch ein zufriedenes gegenseitiges “Abklatschen” von Fans und Band.
Zwischen Club-gigs und Festivals der Abstecher nach Oberteuringen (wo?) war für die Gruppe geradeso Neuland, wie für das hiesige Publikum.

Jazz Funk und Soul zum Abtanzen als Markenzeichen von “Waideles Conversation” stand bislang nicht auf dem Kultur-Speisezettel der Einheimischen. So hätten sich mindestens noch einmal so Viele einfinden können/müssen, damit eine Auftritts-Wiederholung dieser Jazzband sich sowohl für diese, als auch aus Sicht des organisierenden Kulturausschusses rechnet.

1984 gegründet, erreichte “Conversation” in wechselnden Besetzungen schnell rund um den Bodensee Kultstatus. Warum, stellte die Formation an diesem Abend unter Beweis. In ihrer momentanen Besetzung - mit Arno Haas (sax), Rainer Apel (guitar), Pele “killing the bass” Keller und Martin “diabolo” Teufel (drums) – angetrieben von Jürgen Waideles (vocal, keybord) “Maestro´s Magic”, blieben für die Jungs genügend Ausstrahlungs-Freiräume, die sie in bekannter “Conversation”-Manier auch voll ausreizten. Mit eigenwilligen Arrangements und jeder Menge Eigenkompositionen (nicht nur aus ihrer letzten CD “Crazy World”) brachten sie die über 500 Jahre alten Mühlengemäuer zum Vibrieren und die Fans zum begeisterten Mitklatschen, -Schnipsen, -Tanzen und natürlich Applaudieren. Was immer auch Waidele aus seiner “Soundkiste” zauberte – seine Band hielt in jeder Improvisationsschleife mit oder dagegen und machte so ihren Namen alle Ehre.

Erst zum zweiten Mal dabei war an dem Abend Elisa K., deren Stimmgewalt und Ausdruckskraft der Gruppe sicher noch Stoff für viele Conversations geben wird. Bislang noch nicht gänzlich in “Waideles Eigengewächse” integriert, griff die Gruppe zu gecoverten “Partystücken”, um K. den Einstieg zu erleichtern.

Neben ihren Auftritten bereitet die Band ihre neue CD vor, die spätestens im Herbst eingespielt werden soll um diese auf ihrer schon fast traditionellen “Weihnachtstournee” vorstellen zu können.

Info und Termine auf: www.arnohaas.de

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Samstag, 07. Juni

mannes sangesmannen

Wider gängigen Anglizismen, aber auch wider allem üblichen Hochdeutschen brachten “mannes sangesmannen” ihr Publikum in der ehrwürdigen “Mühle” zu nicht enden wollenden Zugabeforderungen.

Gut aufgelegt präsentierten sich die Sänger, Kommödianten, Kabarettisten ....... ja was eigentlich? ..... mit ihrem oberländischen Programm im übervoll besetzten Saal des Kulturhauses.

Alle die meinten, sie könnten irgendwie geschoren durch das Programm kommen, hüteten sich eifrig sich ja nicht zu ”outen”. Als Österreicher, Unterländer, badischer Gelbfüßler, Hundebesitzer – ja selbst als in-die-Pflicht-genommener-Verwandtschafts-Musikschulerfolgspräsentierer - keiner konnte vor dem Johann Ott´schen Moderationstalent sicher sein. – Doch halt, hier ist ein Schnitt von Nöten! - Nicht dass noch ein Gedanke auf kommen möge, dass es sich bei der exzellent dargebotenen Veranstaltung nur um eine Verarschung der anwesenden Minder-heiter-heiten ging. Vielmehr stand die Interpretation allen möglichen Liedgutes in schwäbisch-“oberländischer” Ausdruckskraft im Vordergrund. Ob Blues, Folk, Jazz, Klassik, oder “nur” Volksweisen – für alles finden die Sangesmannen zu ihren Texten den passenden “background” um ihren immer zahlreicheren Fans das Zwerchfell in Wallung zu versetzen. Ob d´r Bohle etzt fia de Katz rollet, de Katz den Hund g´veschpert hot, oder ob d´r Oitr´oisa auf d´r Backe wirklich durch wallfahren weggoht – egal, irgendwie reimt sich´s immer zusammen und ist durch die Präsentation der (an diesem Abend) Sieben zum Brüllen komisch.

Erst seit 1999 besteht die Truppe um “Manne” Gaupp, deren Urstand beim 98er Abiball des Salvatorkollegs “z´ Wuza” gefeiert wurde. Seitdem wurde eifrig weitergetextet und stimmgebildet, so dass für ihren Anspruch - den Dialekt nicht vergessen zu lassen – “s´ Oberländle” bald schon zu klein wird. Daher geht es auch als nächstes nach München zum “Finale der Goldenen Weißwurscht” (14. Juni), bis sie nach den Sommerferien erst am 12. September in Eriskirch (Festhalle) und am 20. September im Baienfurter “Speidlerhaus” mit zu erleben sind, bevor sie beim Heggelbacher “Oktoberfest” am 26. September erneut im “sprachlichen Ausland” für sprühende Unterhaltung sorgen werden.

Info: www.sangesmannen.de

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Freitag, 13. Juni

MEUG

Bilder und Papierarbeiten von Maria Eugenia Geiger (MEUG), kombiniert mit “Projektionen” von Paul Silberberg gaben der Vernissage am vergangenen Freitag im “Kulturhaus Mühle” jenen außergewöhnlichen Rahmen, der Interessierte aus dem ganzen Süddeutschen Raum in die Rotachgemeinde lockte. Beide Künstler erfuhren dadurch so etwas wie ein Echo aus ihrem näheren Wirkungsfeld. Insbesondere MEUG kann durchaus als globetrottende Kunst-Botschafterin bezeichnet werden, wenngleich sie sich von ihrer einstigen Muse schon seit Jahren nicht mehr küssen ließ. Die praktizerende Buddhistin, deren jetzige Aufgabe (studiert im Kloster Rabten Choelin am Genfer See Buddhismus und Tibetisch) die Pädagogin und Germanistin mit ebensolcher Begeisterung ausfüllt, fertigte dennoch eigens für die Teuringer Ausstellung zwei komplett anders geartete Serien, welche einen Teil ihrer neuen Geistes-Ausrichtung wiedergeben. Waren es bis 1996 noch starke, “laute” Bilder mit materialexperimentaler, bewegter Farbgestaltung – so zeigen ihre “Ungeschriebenen Briefe” mit “verblassender” Tinte fein strukturierte Kompositionen, bei denen es an den Phantasieschriftzeichen liegt, alles Überstrukturierte zu beleben. Ihre heutigen “leisen” Werke spiegeln ihren Drang nach Klarheit wider und beleuchten in den “Papierräumen” einen Schritt in die nächste Dimension. War sie früher bestrebt mit Farben Räumlichkeiten zu schaffen, stößt sie nun mit der räumlichen Gestaltung von nichtfarbigem Papier Türen zu tranzendentalen Welten auf, deren Farbenfülle durch fein akzentuierte Applikationen da und dort den Blick lenken ohne das Wesentliche dabei aus den Augen verlieren zu lassen. Viele Ausstellungen, Projekte und Aktivitäten führten die 1932 in Portugal geborene Künstlerin durch ganz Europa. Seit 1979 zieht es sie aber immer wieder “zurück an den See”.

Ähnlich quirlig kennen Viele auch den Discjockey, Fotografen und Aktionskünstler, Paul Silberberg. Kein Wunder - ist doch jene Maria Eugenia seine Mutter! Gleich ihr ist auch er schwer bremsbar in Tatendrang und Reiselust. Die nur bei der Vernissage gezeigten Projektionen von Bildern aus vielen Teilen der Welt (inklusive hier natürlich) beeindruckten schon im Mühlengewölbe als es draußen noch hell war. Wie von “Paule” versprochen, kamen nach Einbruch der Dunkelheit noch zahlreiche "Übriggebliebene” in den Genuss, unbewegte Motive durch Silberbergs “MO” (Mobiles Objekt) scheinbar lebendig zu sehen. Das “voll mobile” Objekt besteht aus einem sich drehenden und formveränderbaren Mittelträger an dem an variablen Achsen verschieden große Segel als Projektionsflächen befestigt werden können. Durch die Rotation entstehen so für Betrachter (von allen Seiten) Eindrücke die bis ins Kaleidoskopoide reichen.

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Sonntag, 07. September

Kreatives Oberteuringen

Beinahe alles was laut definitionem unter “Kunst” zu verstehen ist, wurde am vergangenem Sonntag im “Kulturhaus Mühle” von einem Teil der Teuringer Kunstschaffenden in der Ausstellungseröffnung zu “Kreatives Oberteuringen” dargeboten. Beinahe deshalb, weil einzig der Tanz in der “Definitions-Palette” fehlte. Doch sonst konnten die vielen Vernissage-Besucher alle anderen Musensparten in vollen Zügen genießen.

Den furiosen Auftakt übernahmen Diane Fischer (Querflöte) und Andreas Büchele (Gitarre) mit Auszügen aus dem Werk von Astrid Piazzolla, welche alleine schon durch die schwierigen Partituren - aber auch durch das gekonnte Zusammenspiel der beiden Musiker - für einen ersten Glanzpunkt der nachmittäglichen Darbietungsreihe sorgten. Wie ein roter Faden zog sich ein musikalisches Unterhaltungsprogramm durch die Vernissage. Das Mühlengewölbe als idealen Vortragsort für ihre klassischen Klänge aus Gitarre und Geige entdeckten die Brüder David und Gabriel Burkarz, trotz Kaffe- und Kuchenbewirtungsbetrieb und Ausstellungsgewusel. Zu einem “Renner” wurde der Vortrag von Alma Knödl am Klavier, die mit ihren “Operettenmelodien” die Mühle erneut füllte, bevor Hubert Vöhringer am Keyboard mit “Volkstümlichen Weisen” den Eröffnungstag ausklingen ließ. Dazwischen stellte Angela Staberoh mit einem Literatur-Quiz ihr neues Manuskript vor.

Der Mix aus Lesung und Musik bescherte dem organisierenden “Arbeitskreis Kultur” bis zum Abend eine beständige Umwälzung der Besuchermischung. Dergestalt “zufrieden mit dem Publikumsinteresse” zeigte sich denn auch “der Motor dieser Ausstellung”, Paula Knörle, deren nicht nachlassendes Engagement erst diese Präsentation des Teuringer Kunstschaffens ermöglichte. In geschmackvoll, jahreszeitlich angepasst dekorierten Räumen fanden sich Plätze für mehr als 20 Amateur- und Profikünstler. Malerei verschiedenster Techniken und Materialien fand sich geradeso wie Hardanger-Stickereien, Patchworkarbeiten, Fotografien, aber auch Plastiken aus Marmor, Speckstein oder Keramik. Jedem Aussteller stand in etwa gleichviel Platz zu, meinte Irmgard Dollansky vom AK-Kultur in der Eröffnungsrede und hätten alle Teuringer Talente teilnehmen wollen, hätte das wohl “die Mühle gesprengt”.

Trotz des großen Interesses an den präsentierten Werken, soll die Ausstellung bewußt keine Verkaufsveranstaltung sein. Dennoch konnten schon kurz nach Eröffnung “intensive Gespräche” mit einigen Künstlern beobachtet werden.

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Samstag, 13. September

Neue Barden

Schwere Kost wurde dem Gros an Besuchern am vergangenen Samstag von den “Neuen Barden” im “Kulturhaus Mühle” serviert. Bei Texten mit viel Tiefgang kam natürlich keine heiter vergnügte Stimmung im großen Saal auf – dafür nahmen Viele den tieferen Sinn - zumindest passagenweise - mit nach Hause. Und das ist wohl eines der Hauptanliegen des Bardenduos Lachenmayr/Waldvogel.

Seit rund zwei Jahren arbeiten die Beiden gemeinsam an ihrem Repertoire, das Basis-musikalisch überwiegend mit irischem Folk-Einschlag daherkommt. Andere Stil- und Rhythmusformen, wie etwa aus der südamerikanischen Andenindianerszene sind eher die auflockernde Ausnahme. Ebenso Frank Waldvogels Flamenco-Gitarreneinfluss bringt etwas Farbe in die - für den Laien auf Dauer sonst kaum mehr unterscheidbaren - keltisch-pentatonen Melodieformen.

Begleitet wurden Jens Lachenmayr und Frank Waldvogel ad hoc am Schlagzeug von Alex Hog, so wie vom Multi-Instrumentenvirtuosen Oliver Cremer. Letzterer wirkte auch bei der jüngsten CD-Einspielung “Ins Leben hinein” mit, welche ganz frisch auf den Markt erschienen ist. Ob Knopfakkordeon, verschiedenste Flöten oder Bouzouki – überall ist Cremer zu Hause und seine Musikinstrumente folgen ihm selbst bei den schwierigsten Läufen.

Schön gedacht sind Lachenmayrs Songtexte, voll blauäugigem Idealismus, in jugendhafter Weltverbesserungsmanier, tiefschürfend hochphilosophisch, sentimental, melancholisch und doch immer auch irgendwie aus Leid und Trauer heraus Mut gebend – ja fordernd! Das überwiegend ältere Publikum tat sich nicht immer mit den gehörten Lebensbewältigungsaufrufen leicht, zumal es im ersten Teil der Veranstaltung eine Weile dauerte, bis die Texte akustisch besser zu verstehen waren. Nach einem kleinen Sound-Check in der Pause kamen die lyrischen Aussagen klarer rüber.

Schade, dass sich die Musiker nicht im Vorfeld ihres Auftritts entscheiden konnten, diesen im Mühlengewölbe stattfinden zu lassen. Vom Ambiente her wäre es dort sicher besser möglich gewesen noch mehr Funken überspringen zu lassen wie in dem spärlich gefüllten Saal bei reichlich konzertanter Atmosphäre.

Wer am vergangenen Samstag “Die Neuen Barden” in Oberteuringen versäumt hat, kann diese gleich am kommenden Samstag im Bermatinger “Kulturkessel” erleben.

Info:

Die Neuen Barden & Lebensfaden Musikverlag
Jens Lachenmayr und Frank Waldvogel
Hagenweilerhof 1
D-88662 Überlingen-Lippertsreute
TEL. 0049 (0)7553-828620
FAX. 0049 (0)7553-828664

www.lebensfaden.de

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Sonntag, 05. Oktober

Martin Ziegelmüller

Ausstellung

Seit vergangenen Sonntag präsentiert das Kulturhaus “Mühle” - zu seinen Öffnungszeiten * die Werke des Malers und Literaten, Martin Ziegelmüller.

Quasi als Sahnehäubchen zur “Abrundung des Gemeindegeburtstages” ist damit ein weiterer Stein in das Chronik-Puzzle “Duringas” gesetzt worden.

Werner Knisel überbrachte als Vertreter der Gemeinde Grüße und Blumen und wies auf die Besonderheiten des Kennenlernen und der Begegnung mit dem ausstellenden Künstler hin.

Schon nach dem 30 jährigen Krieg sei die Familie weg gewandert, in der Schweiz gestrandet, verarmt, hat sich wieder aufgerappelt – und dadurch “aber andere Sachen zu tun gehabt, als Chroniken zu verfassen”, wie der Mehrfachkünstler in launiger Weise und charmantem Berner-Slang anlässlich der Eröffnung den gespannten Zuhörer mitzuteilen wußte. Er selbst schulte sich schon als 19 jähriger Bauzeichnerlehrling nebenher bei dem bekannten Schweizer Maler Cuno Amiet. Nach der “Academie André Lhote” wurde er mit seiner Frau Ruth im Kanton Bern seßhaft – sofern es der Ausstellungsstress zulässt. Eingeladen wird er zudem zum Malen und bereits einige Male zum Auszeichnungen empfangen. Auf die preisigen Bilder angesprochen, bestätigte Martin Z. den Unterschied zwischen dem monetären schweizerischen und deutschen Kunstmarkt.

Der 68 jährige Nachfahre des regio-legendären Eitelhans Ziegelmüller, weiß mittlerweile wie “mein inneres Bild auf das äußere Bild” zu bringen ist, egal ob mit Aquarell oder Öl – und ebenso weiß er darüber zu berichten. - Doch nicht nur darüber schreibt er in seinen Büchern. Eines davon handelt eben auch vom angeblichen Leben und Sterben des “Anführers vom Bermatinger Haufen” zur Zeit des Bauernaufstandes. Nacherzählt aus dem Überlieferungen seines Vaters, schrieb Martin Z. die fast schon reißerische Legende: “Eitelhans Ziegelmüller – der Gevierteilte”. Vor etwa drei Jahren wurde er vom Häfler Stadtarchivar, Elmar Kuhn, informiert, dass einiges an dieser Version der Eitelhans´schen Biografie nicht historisch belegt sei. Erst da wurde Martin Z. klar, dass ihn seine “tiefen Wurzeln eingeholt” haben.

Mit Gefolge waren die Ziegelmüllers aus Vinelz zu der (leider schlecht besuchten) Veranstaltung angereist und hatten trotz tristem Wetter Gefallen an dem “Örtlein” samt seiner Umgebung gefunden. Dass das Wetter für Martin Z. stets eine Faszination für sich ist, zeigt er an den ausgestellten Bildern - in denen Wolken Fantasiegestalten kreieren und Nebel andererseits Formgestaltetes zerfließen lässt. Mit Pflanzen und Blumen rundet der Maler den Naturbilderzyklus ab. Seine Themen-Vielseitigkeit allerdings kann auch im ausliegenden Bilder-Buch nachgeblättert werden.

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Sonntag, 19. Oktober

BSQ+Ute Scherf

Jazz-Matinée

Obwohl bereits elf Jahre zusammen und “on tour”, hatte das Bodensee-Swing-Quartett in der Rotachgemeinde noch gehörig Nachholbedarf in Sachen Bekanntheitsgrad. Davon wiederum haben die Jazzer mit ihrer Sängerin, Ute Scherf-Clavel, über den vergangenen Sonntagmittag im Kulturhaus “Mühle” einen gehörigen Teil abgearbeitet.

Hervorragende Überzeugungsarbeit in puncto Mainstream-Jazz hätte sicher noch mehr Frühschoppenkonzert-Verwöhnte in den Bann ziehen können.

Von Beginn (um 10:00 Uhr!) an gaben sie gleich ihr erstes Kompliment über die “Mühle” als solche ab und das bezeichnender Weise mit “A Smooth One” aus Altmeister Benny Goodman´s Feder.

Dass die “Mühle” bestens geeignet auch für derartige Veranstaltungen ist, war den BSQ´lern die Freude am dortigen Musik machen auch deutlich anzumerken.

Beschwingende Melodiefolgen, solistisch fein abgerundet, die alten Vordenker, -spieler und -bilder würdigend - boten die “Vollblütler” ihr vierstündiges Programm mit Lust und Laune im Mühlenkeller, der durch die baulichen Gegebenheiten die Wahl der erlebbaren Lautstärke Jedem selbst überlässt.

Doch auch wenn das Ambiente nicht so gepasst hätte oder gar noch weniger Publikum den Anfang und das Ende ihrer Vorstellung mit erlebt hätten – sie hätten es beim “grooven” wahrscheinlich gar nicht gemerkt.

Mainstream der feinsten Art. Voll eingespielt aufeinander – auch Sängerin Ute Scherf feiert bald ihr Zehnjähriges – tun sich für Jeden von ihnen genügend Freiräume auf um seine Läufe zum Klingen zu bringen.

So gehört von der Gitarre mit den “mindestens elf Fingern” von Klaus Mader, oder vom einzigen “See´ler” der Truppe und seinen A +T-Sax wie auch Klarinette: Leader Thomas Lay - derweil der “Singende” Bass von Uli Körner abgezupft wurde und das “wandelnde Jazz-Lexikon” Pit Fakler am Schlagzeug den Takt diktierte.

Die “Guten alten Klassiker” hatten sie im Programm – von Gershwin über Cole Porter bis Miles Davis (und quer wieder zurück) mit Swing, Bossa Nova und/oder Samba.

Der ausdrucksstarke BeeBob Gesang von Ute Scherf-Clavel kam variantenreich von “Lulu ´s Back In Town” (Fats Woller) zur Begrüßung und begleitete das - zur Spitzenzeit um “High Noon” doch - zahlreiche Publikum bis auf die “Route 66” für: auf den Heimweg!

Mit “Echt was versäumt”, bedauerten viele Matinée-ler Diejenigen, welche sich den Jazz-Frühschoppen entgehen ließen. Wer das Bodensee-Swing-Quartett und/oder Ute Scherf-Clavel sei, rätseln jedenfalls in der Rotachgemeinde seit dem Wochenende viel weniger – und so werden umso mehr beim nächsten BSQ-Gastspiel kommen. – Hofft auch der Kulturausschuss der Gemeinde!

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Samstag, 25. Oktober

“Liebe, Lachen, Tod & Teufel”

KIECK-Theater

“Lachen ist bei weitem der beste Anfang einer Freundschaft und ebenso das beste Ende einer solchen” – so gesehen hatte das Weimarer Literatur-Varieté am vergangenen Wochenende mit “Liebe, Lachen, Tod & Teufel” sicher einige neue Freundschaften schließen können.

Bei ihren Auftritten in der “Mühle”, wie auch tags darauf in der “Caserne”, konnte das Kieck-Theater zwar nicht die großen Besuchermassen anziehen (weil sich Literatur halt über Bestsellerlisten definiert und weniger über Varieté), aber dass dieses sich vortrefflich verquicken lässt, stellten Cornelia und Thomas Kieck auch hier zu Lande klar. Seit beinahe zwölf Jahren sind die ehemaligen Eheleute mit ihren Programmen für Kinder und Erwachsene auch in den “alten Ländern” auf kultureller Überzeugungstour. Schwierig genug (davon können auch die Kulturvereine ein Lied singen), doch für sich selbst haben sie durch den Umgang mit “dem Literarischen” schon einige Rezepte zurecht gelegt. Diese beginnen bei “es ist niemals Alles aus”, fließen über die schon fast hilflose Frage “Publikum, warum bist du so ....?” um – quasi als letzten Ausweg vor dem kulturellen Untergang - kämpferisch in der Forderung nach einem “Theaterzwang” zu münden.

Dazwischen gibt es heiter besinnliches über Liebe, Lachen, Tod & (den im Detail versteckten, stets präsenten, ständig verführenden, alles durcheinanderbringenden) Teufel. Das Ganze mit minimalistischer Requisiten- und Kostümausstattung, aber dafür umso größerer Darstellungskraft! Dazu spickt Cornelia Kieck ihre anspruchsvollen Texte noch mit Varietéeinlagen. Mal gurrend, mal grimassierend, mal mit ballettesken Tanzeinlagen, Jonglierereien, Zauberkunststückchen, Gesangsnummern oder Pantomime – überall ist sie Zuhause, stets treu begleitet von Thomas, der mit seiner E-Gitarre und Synthesizer fein auf Cornelias Vortrag abgestimmt, für den musikalischen Background samt Effekte sorgt.

Gänzlich ohne Berührungsängste wird auch das Publikum in die episodischen Vorträge mit ein bezogen - wobei niemand Angst haben muss verletzt zu werden, sondern sich eher freut berührt worden zu sein. So ziehen die Kiecks denn weiter - ihrem Motto folgend “Der beste Weg etwas zu machen ist etwas zu machen!” und in der Gewissheit, hier lachende Freunde wieder zu treffen. Oder die Liebe, den Tod, den Teufel?

Info: KIECK-Theater@t-online.de

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Samstag, 08. November

“In Time”

Ihr überzeugendes Debüt gab die neue Formation “In Time” am vergangenen Samstagabend im Kulturhaus “Mühle”. An die siebzig Besucher begleiteten die fünf Musiker im Gewölbekeller bei ihrem Trip durch Stil und Zeit.

Erst seit knapp einem halben Jahr finden sich die Mitglieder zu ihren Proben zusammen. Allerdings hat Jeder von ihnen musikalisch schon einiges auf dem Kerbholz. So ist auch ihr Repertoire eine bunte Mischung aus allem was ihnen Spaß macht und sie “davor schon drauf hatten”. Dass aus dem ein Ganzes wurde, hat Klaus Schulz die Band initiiert und zu ihrem Erstauftritt geführt.

Beim ersten Stück noch ordentlich “lampenfiebrig”, fanden die beiden Sängerinnen, Ute Pawellek und Anja Mayer-Pelzl, bald ihre Lockerheit und beeindruckten dem entsprechend mit ihren Songs aus den 60/70er Jahren. Blues, Beat, Rock und Soul begeisterten ein ums andere Mal die Zuhörer. Einfühlsam auf dem Piano von Monika Grabler-Bolz und Klaus Schulz auf seinen Gitarren begleitet, erklangen die Hits von Damals in den ehrwürdigen Gemäuern, die sich prächtig für derartige Musikerlebnisse eignen.

Seine Qualitäten auf seinen Tom-Tom´s konnte Norbert Reinl erst zum Schluss der Vorstellung “voll abtrommeln”. Davor hielt er sich eher bescheiden zurück und sorgte “nur” für den passenden Rhythmus. Er und im Besonderen Schulz brachten im letzten Teil Instrumentals und Balladen ein, in denen sich auch die schnellen Finger des gelernten klassischen Gitarristen ausspielen konnten.

In drei Takes gesplittet, hatten die Besucher in den Pausen Gelegenheit sich die Beine zu vertreten und gar Manchen zog es danach nicht mehr auf die strenge Bestuhlung im eigentlichen Gewölbe zurück, sondern schnippte und tippte lieber nebenan im Stehen an der Mühlentheke.

Zufrieden und auch erleichtert zeigten sich die “Debütanten” im Anschluss an die Zugaben, wobei es noch nicht feststeht, wo oder wann sie ihr nächstes Konzert geben werden. Doch, so Schulz, wird es “sicher InTime sein”.

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Freitag, 14. November

“So sind mir halt”!

7 Schwäbische Goschen

Ausverkauft war die Vorstellung des Frauenkabaretts “7 Schwäbische Goschen”. Bereits nach kurzer Zeit des Vorverkaufs musste sich der Kulturkreis dazu “durchringen”, die für die Abendkasse vorgesehenen Eintrittskarten schon vorzeitig an Interessierte ab zu geben. Wer dennoch in die Mühle kommen will, kann dies gerne tun – er kann dann allerdings “nur” im Mühlengewölbe die vom Bahnhof Fischbach angebotene Gastronomie genießen. Alle die sich rechtzeitig Karten gesichert haben, können sich dagegen auf ein Feuerwerk des schwäbischen Humors freuen, bei dem es nur so “menschelet”. Wie groß das Kleinkarierte in Wirklichkeit ist, wird den Besuchern mit dem Programm vor Augen gebracht – letztlich jedoch nicht ohne den Trost/ die Einsicht mitzunehmen zu können: “So sind mir halt”!

Vor ihrer Winterpause noch mal richtig Gas gegeben haben die “7 Schwäbischen Goschen” am vergangenen Freitag im schon lange vorher ausverkauften Mühlesaal. Nach Zugabe mit Überraschung hielten es die “flotten Luder” noch eine ganze Weile im Mühlengewölbe aus. Auf ihren nächsten Auftritt können wir uns erst wieder am 7. Februar 2004 in Grünkraut freuen.

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Samstag, 22. November

“Symbiose im Konträren”

Anna Maria Heine (Bilder) und Regina Friebe (Skulpturen)

“Ailingen freu dich”, mit dieser Laudatio-Anfangsformulierung durch Werner Krauthause konnte die Teuringer Minderheit der gut 200 Vernissagebesucher am vergangenen Samstag im Kulturhaus “Mühle” erstmal nicht unbedingt etwas anfangen. Doch schon nach kurzer Rede klärte der Architekt und frühere Häfler Stadtplaner für das ansässige Publikums den Sachverhalt.

Sowohl Anna Maria Heine wie auch Regina Friebe hatten eine gemeinsame Zeit in Ailingen, die sie damals zwar miteinander bekannt, jedoch noch nicht näher brachte. Beide verließen den Häfler Ortsteil (Heine nach Oberteuringen und Friebe nach Owingen) und fanden sich erst vor zwei Jahren wieder um den Entschluss - eine gemeinsame Ausstellung zu machen – zu finden. “Und welcher Ort könnte sich besser eignen, als eine Mühle in der statt Mahlwerke nun Malwerke und statt Mahlsteine heute Steinmale zu finden sind”, so Krauthause.

Dem vorausgreifend besang gleich zum Auftakt Peter Strecker das zauberflötenhafte “In diesen heil´gen Hallen”, mit dem er – gefühlvoll von Laura Marinovici am Flügel begleitet – stimmgewaltig einen Zyklus um Leben und Kunst begann, dessen darstellerischer Höhepunkt gewiss das “Wenn ich einmal reich wär´!” (aus Anatevka) und mit dem Sinatra-Hit “My Way” (der in der deutschen Fassung die Aufforderung enthält: “So leb´ dein Leben”) er den aussagekräftigen Schlusspunkt hinter dem offiziellen Teil setzte.

Gut abgestimmt auf diese in dieser Form herausragenden Veranstaltung war auch die Begrüßungsansprache von Bürgermeister Karl-Heinz Beck, der ebenso wie die Mitglieder des veranstaltenden Kulturkreises der Rotachgemeinde vom Besucherstrom zufrieden überrascht wurde.

Zu einer “Symbiose im Konträren in Farben und Formen mit Tempera und Terrakotta” haben sich Anna Maria Heine mit ihren Gemälden und Regina Friebe mit ihren vorwiegend aus Ton geformten Skulpturen gefunden.

Vom Keller bis unter das Dach der “Mühle” haben die Besucher nun Gelegenheit die Exponate auf sich wirken zu lassen. Durch die Vergrößerung der Ausstellungsfläche boten sich für Friebe/Heine zahlreiche Fluchten und Winkel, in denen sie ihr thematisches und/oder farbliches Zusammenspiel harmonisch zur Entfaltung bringen konnten. Wer durch die “ehrwürdigen Gemäuer der 501(?) jährigen Mühle wandelt” erkennt auch deren eingreifendes Element, das dieser Symbiose die entsprechende ökologische Nische bietet.

Beide sind inner- wie überregional den Kunst-Insidern durch zahlreiche Ausstellungen schon länger ein Begriff und Jede für sich hat zu der Vernissage ihren Fankreis angesprochen und so - teils zum ersten Mal - in die “gute Stube Teuringens” gebracht. Für Beide gilt ein hohes Maß an Eigenständigkeit und individuelles Kreieren als persönliche Maxime oder mit den Worten Kraushauses: “Weder Maschen noch Mödelen unterworfen, leben sie nicht von, sondern für ihre Werke!”

Ach ja - Krauthauses Schlusssatz zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung “Freu dich Oberteuringen”, versöhnte die Teuringer endgültig wieder mit ihm.

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Sonntag, 07. Dezember

Gesangworkshop Abschlusskonzert

Mit dem legendären “Mercie, Mercie” gab Sabine Essich zum Abschluss des von ihr geleiteten Gesangworkshops den daran teilnehmenden Sängerinnen samt deren “Quotenmann” etwas davon zurück, was diese für ihre gefühlvolle Lehrerin in den vergangenen zwei Tagen empfunden haben.

Seit Freitagabend brachte die Ravensburger Jazz- und Bluessängerin ihren SchülerInnen die Fertigkeiten der Stimmentfaltung näher, motivierte in ihrer mitreißenden Art und führte die “Mutigsten” unter ihnen zu dem krönenden Höhepunkt des Stimmbildungsseminars: dem Abschlusskonzert. Gesucht wurde dabei kein Superstar, sondern das Kennenlernen und bessere Umgehen mit dem Instrument “Stimme”.

Mit “Alles ist erlaubt” und “Es gibt nur vier wirklich schlimme Dinge im Leben”, nahm Essich den Vortragenden die Spitze ihres Lampenfiebers und mit der bis dahin erreichten “Eingeschworenheit” der übrigen Kursteilnehmer im Rücken, brachten es die SängerInnen – ob als Solist, im Duett oder als kleine Gruppe - teils zu ihrem ersten geglückten Auftritt vor einem zwar begeisterten, zahlenmäßig jedoch eher schwachen Publikum.

Essichs Tricks und Kniffe den Körper zum Klingen zu bringen, stieß in der gut harmonisierenden Gruppe auf kräftige Resonanz. Was von den TeilnehmerInnen da aufgeschnappt wurde, kam schon gleich beim Einmarsch zum klingen. Ein schwingendes “Ding-Dong” erfüllte den Mühlensaal wie ein Festgeläute. Danach kam für Essich das große Mitfiebern, ob ihre Schützlinge bei deren Balladen, Blues und Jazz oder a capella samt Improvisationen, wohl die Einsätze kriegen, das Mikro richtig eingestellt ist und so fort. Doch alles lief glatt und Sabine Essich freute sich sichtlich mit der ganzen Gruppe über das gute Gelingen.

Mit ihrem Gesangworkshop liegt Essich voll im Trend. Nicht nur, dass der eben zu Ende gegangene Workshop ruck-zuck belegt war und sie mit den Anmeldungen für die Warteliste gleich den nächsten anschließen könnte, sondern auch, dass von den Absolventen gleich ein “Fortgeschrittenen-Seminar” gewünscht wurde, spricht für sich.
(Info unter: www.sabine-essich.de)

Begleitet wurde/n der/die SängerInnen von den Musikern aus Essichs Jazzformation “Tune up”, Kurt Grüny am Piano und Klaus Bermetz am Kontrabass, die im Anschluss noch mit der “Meisterin” in beeindruckender Weise Auszüge aus ihrem Repertoire zum Besten gaben.

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Samstag, 20. Dezember

“.... beim ersten Stern der Nacht”

Adventnachmittag

Mehrere hundert Teuringer verbrachten den vergangenen Samstagnachmittag und Abend in und rund um die Mühle. Viele Akteure und helfende Hände im Hintergrund machten einen heiter-vergnüglichen Jahresabschluss im “Kulturhaus” der Rotachgemeinde möglich.

Bereits am frühen Nachmittag fanden sich zahlreiche Besucher im Mühlenhof ein um sich mit Kinderkarussell, Glühpunsch und Waffeln in Stimmung zu bringen. Zwergziegen und Gänse begeisterten besonders die Kinder. Und erst recht am Süßigkeitenstand pochte manches Kinderherz bis zum Hals, wenn es leckere Zuckerwatte oder gebrannte Mandeln gab.

Die nahezu frühlingshafte Witterung ließ Viele erst “.... beim ersten Stern der Nacht” in die Mühle abwandern. Doch nicht ohne zuvor noch die stimmungsvollen Weihnachtsweisen der “Teuringer Turmbläser” mitgenommen zu haben. Abwechselnd ließen zwei Gruppen von Musikern – eine im Hof, die andere aus Fenstern im ersten Stock – Adventmelodien erklingen.

In der Mühle selbst lief derweil ebenfalls ein volles Programm. Das Bewirtungsteam des “Kulturvereins” bemühte sich emsig der Nachfrage nach Kaffee und Kuchen Herr zu werden und servierte danach bis spät in die Nacht hinein ein zünftiges Vesper.

Im vollbesetzten Mühlensaal boten die Musikschüler von Meike Rumpf ein vielbeklatschtes “Konzert im Kleinformat”. Beeindruckend, wie die sieben bis elfjährigen Talente trotz der großen Zuhörerzahl ihre Coolness bewahrten und eine einwandfreie Vorstellung abgaben.

Als Publikumsmagnet erwies sich auch das Schattenspiel “Frau Holle”, das im Anschluss daran dargeboten wurde. Doris Schulz und Bernhard Morgenstern waren bereits seit Wochen daran, Figuren und Kulissen dafür zu fertigen. Erzählt wurde das Märchen von der Jugendbeauftragten, Silke Richter. Die Figuren wurden von Doris Schulz und Barbara Kensy-Schneider bespielt. Neugierig strömte nach der Vorstellung Jung und Alt hinter die Bühne um die aufwändig gefertigten “Darsteller” zu sehen.

Ganz ohne Urknall entstanden in der “Sternenwerkstatt” neue Galaxien. Kneten, schneiden, falten, malen – und schon waren wieder neue Sterne geschaffen. Mit Begeisterung wurde von den Kindern an der Vervollständigung des Universums gearbeitet. Alle Sternbilder die momentan den Nachthimmel zieren, konnten in der Mühlengalerie ganz ohne Teleskop betrachtet werden. Mit erläuternden Texten versehen sprangen die Holographiefolienhimmelskörper in ihren jeweiligen Konstellationen den Besuchern ins Auge.

Dichtes Gedränge herrschte dann abends wieder im Mühlensaal als der Projektchor samt begleitenden Musikern sein mitreißendes “Teuringen Goes Gospel”-Konzert gab. Seit Anfang Oktober probten die rund dreißig SängerInnen unter der Leitung von Udo Fritz an dem vorgestellten Repertoire. Gleich nach den ersten Titeln wurde begeistert mitgeklatscht und an den bekannten Refrains mitgesungen. Erst nach drei Zugaben konnten sich die Vortragenden durch einen gesungenen Abgang wieder “aus dem Saal retten”.Dazwischen trug Marie-Luise Sprenger teils selbstverfasste und durchwegs heitere Geschichten und Gedichte rund um die Weihnachtszeit vor.

“Die große Zahl an Besuchern entschädigt uns locker für die ganzen Anstrengungen in der Vorbereitungsphase” war aus dem Kulturkreis zu hören. Der Erfolg im vergangenen Jahr mit dieser Veranstaltung bescherte den Teuringern eine Ausweitung des Programms und der Örtlichkeiten. Nach dieser Steigerung kann man schon gespannt sein, was den Organisationsteam alles für das nächste Jahr einfallen wird.

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