Freitag, 18. Juli

Grachmusikoff - Trio

Uneingeschränkt als die ´beste schwäbische Rockband der Welt´
Das Trio mit den geborenen Schussenriedern Alex und Georg Köberlein sowie Hansi Fink zelebrieren einen Humor, der von den Einen als primitiver Intellektualismus und von den Anderen als intelektueller Primitivismus empfunden wird.
Seit 35 Jahren auf der Straße!
Die einzige überlebende Schwäbische Kult-Kapelle aus den 70ern!
Sie spielen für Geld und für Ihre Rente.
Kommet zu Hauf

www.grachmusikoff.de

Grachmusikoff rocket in Deiringa fai emmer no volle Lodde ab

Deftiger Blues-Rock und sarkastischer Wortwitz in der Teuringer Mühle

Lydia Schäfer, 20.7.2014 Schwäbische Zeitung

Regionale Seniorenheimmusik der Zukunft

Grachmusikoff-Trio rockt Teuringer „Mühle“

Bruno Rauscher, 22.7.2014 SÜDKURIER

 

Grachmusikoff rocket in Deiringa fai emmer no volle Lodde ab

Deftiger Blues-Rock und sarkastischer Wortwitz in der Teuringer Mühle

Lydia Schäfer, 20.7.2014 Schwäbische Zeitung

Im Dachgeschoss der Mühle Oberteuringen ist es überschaubar gewesen. Knapp 50 Zuschauer wollten sich das Trio „Grachmusikoff“, bekannt durch ihren derb schwäbischen Rock- und Bluessound, nicht entgehen lassen. Ob es am Seehasenfest lag oder an den hohen Temperaturen, dass nur wenige den Weg in die Mühle fanden, sei dahin gestellt. Fakt ist, dass die Musiker es in gewohnter Manier haben krachen lassen. Für die „N´eigschmeckten“ gab es zusätzlich Nachhilfe in Fragen schwäbischer Eigenarten.
„Gä, du Trottel! Hast deinen Einsatz verpasst“, raunzt Georg Köberlein (Posaune, Gitarre) seinen Bruder Alex Köberlein (Keyboard, Saxophon, Querflöte) an. Die Brüder sind sich nicht zu schade, sich gegenseitig in die sprichwörtliche Pfanne zu hauen, während sie zwischendurch Titel aus „ Onser agduällschdes kinschdlerisches Brodugd“, dem „Dobblgrachr“ spielen.
Oh, Heimatland
Titel aus den vergangenen 35 Jahren Grachmusikoff und aktuelle Songs sind darauf zu finden und da sie selbst „extra keine Lieder produzieren, die nicht allzu gut laufen“, meint Georg Köberlein, hätten sie auch gleich ihren Bauchladen mitgebracht und natürlich Hansi Fink. Der wurde zu Beginn noch so angekündigt, als wäre er den Brüdern zugelaufen und damals gerade mal zwei Lieder auf dem Akkordeon spielen konnte. Dafür überzeugte an der Akustik-Gitarre und wird zu recht „Mr. Hansi-Blues-Fink“ genannt. Ein Zauberkünstler an den Saiten, dafür „hat er aber auch nix zu sagen auf der Bühne“, frotzelt Alex Köberlein. Die Brüder dafür umso mehr.
Lieder über ihre Heimat Bad Schussenried, über die Kirche, über die Probleme der Jungen außermütterliche Beziehungen herzustellen oder über die Möglichkeiten im Nebenerwerb als GoGo-Boy in den Staaten etwas Geld zu verdienen. Man könnte denken, dass es oberflächliche Themen sind, die sie musikalisch verarbeiten. Aber mit ihrem sarkastischen und derben Wortwitz teilen sie häppchenweise aus und ob Religion, Politik oder Gesellschaft – jeder und jede bekommen ihr Fett ab.
Zwischendurch werden die schwäbischen Eigenarten herausgearbeitet. Beispielsweise die Annährungsversuche des männlichen an das weibliche Geschlecht: „Du, magsch du mi au, falls i di meega tät?“ und falls es nicht klappt, tröstet sich der Schwabe, denn „Liebe vagoht, aber Sach bleibt Sach“.
Party im Haus Sonnenschein
Mit dem Song über das Haus Sonnenschein (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Einrichtung in Friedrichshafen), besingen die Grachmusikoff-Musikanten eine fiktive Altenrepublik irgendwo am Rande der Gesellschaft. Sie wird geführt von einem Alt-Hippie aus Los Angeles, unterstützt von einer Kolonne polnischer Pflegerinnen. „Alzheimer-Josef“ und seine Freunde lassen im Haus Sonnenschein jede Nacht die Puppen tanzen lassen: Es könnte ja die letzte sein“, sagen sie sich. Eine lebensphilosophische Betrachtungsweise à la Grachmusikoff.

Regionale Seniorenheimmusik der Zukunft

Grachmusikoff-Trio rockt Teuringer „Mühle“

Bruno Rauscher, 22.7.2014 SÜDKURIER

Die Treuesten der Treuen genossen am Freitagabend ihre Lieblinge aus Bad Schussenried und füllten damit den Mühlensaal doch noch einigermaßen. Hansi Fink, Alex und Georg Köberlein zeigten sich in bester Spiellaune und begeisterten mit Auszügen aus ihrem reichhaltigen Songfundus.

Seit mehr als dreißig Jahren tourt das Grachmusikoff-Trio durch die vorwiegend oberschwäbischen Lande und hat sich mit ihren Liedern zwischen Balkanpop, Reggae, Rock und Blues samt tiefsinnig-grobschlächtigen Texten mit hiesigem Idiom eine große Fangemeinde erspielt. Diese lieben den „fetzigen“ Sound und die Themen die Alex und Georg ausgraben, bearbeiten und letztlich auch besingen. Neben aller Vergangenheitsaufarbeitung, Liebeleideutung, Obrigkeitsauflehnung und Deliktverklärung schwingen dabei zunehmend besorgte Ausblicke auf die Zukunft in den Texten mit. Zwar leicht versteckt und gängig arrangiert, aber die „Eingefleischten“ haben in den vergangenen Jahrzehnten zwischen den Zeilen zu lesen gelernt. Auch bei der Moderation. Da wird von den Köberleinbrüdern über den „Stummen in der Ecke“ abgelästert, der schon ein virtuoses Gitarrensolo brauche, damit er sich – neben seiner ebenso virtuosen Saxophon- und Quetschkommodenbegleitung – von 18 auf 20 Prozent Konzertbeitrag steigere. Bleiben noch 80 Prozent, welche die Brüder mit Gitarren, Keyboard, Saxophon, Flöten, Zugposaune „ond em Gewätz halt“ ausfüllen. So etwa die Sache mit einer neuen CD: „Mr heint egschdra no koi neie gmacht, weil dia alde no so guet lauft“, feixte Georg. Dabei ist es seit „Dobblgrachr“ noch nicht mal ganz zwei Jahre her. Und das war immerhin ihre 14.! Genug Musik also um im Seniorenheim rundum beschallt werden zu können, wie ein Fan der ersten Stunde feststellte.

Zitat:

„Das ist genau die Musik, die wir mal im Seniorenheim hören wollen werden“, beteuerte ein Grachmusikoff-Fan der ersten Stunde.