Freitag, 18. Oktober

„Durchbeißen“ – Heinrich Del Core

In den letzten Jahren verzaubert er das Publikum, als Schwaben und als halben Restitaliener. Heinrich Del Core kann auch anders. Es geht zurück zu seinen Wurzeln im Mund, im Garten und in Italien. Vom ersten Zahn zu den lachenden Dritten, von Bluetooth bis zu den „zahn Geboten“, von Karius bis Berlusconi, von Liebesbiss zur Zahnpasta, alles garantier unplaqued! Und voll al dente. Heinrich Del Core ist unterwegs auf neuen Wegen und bleibt sich dennoch treu: magisch, schwäbisch und von italienischer Leichtigkeit. Humor ist wenn man trotzdem beißt. „Durchbeißen“ – ein kabarettistischer Leckerbissen für alle, die das Theater angeht – also alle, denn Zähne haben die meisten von uns, wenn es auch nicht die eigenen sind, Heinrich Del Core, Baden-Württembergischer Kleinkunstpreisträger, zeigt wie sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können.

Gewinner Paulaner Solo 2012 und Publikumspreis

Gewinner Tuttlinger Krähe 2012 und Publikumspreis

www.heinrich-delcore.de

Lacherfolge aus dem prallen Leben

SÜDKURIER, 21. Oktober 2013 - von Claudia Wörner

Heinrich Del Core überzeugt durch seine Beobachtungsgabe

Kunterbunter Rundumschlag über das Leben und seine alltäglichen Tücken

Schwäbische Zeitung, 22. Oktober 2013 - von Lydia Schäfer

 

Oberteuringen – Ob High Tech, Sprachverständnis, Probleme beim Hausbau, Kreuzfahrtreisen, Sicherheitsbestimmungen am Flughafen, Zahnarztbesuche oder Krankheiten allgemein  - all das hat Heinrich Del Core in seinem Programm „Durchbeißen“ auf der Bühne der Mühle Oberteuringen unter einen Hut gebracht. Im Plauderton erzählte der gebürtige Rottweiler und Halbitaliener Geschichten über das Leben als solches, seinem Leben insbesondere und erläutert die Tücken des Alltags. Er überzeugt durch seine lockere Art und der Tatsache, dass man sich in seinen Geschichten wiederfindet. Eine charmante und spritzige Kombination aus Kabarett und Comedy.

Heinrich Del Core braucht wenig Hilfsmittel und schon gar keine übertriebenen Ausführungen. Sein Programm lebt von seiner genauen Beobachtungsgabe, gepaart mit spitzen Pointen. Detailliert pflückt er den Zahnarztbesuch auseinander. Zeigt, was es für den Patienten bedeutet und was der Zahnarzt in Wirklichkeit macht. Erklärt dabei so nebenher, dass Zahnfleischtaschen im Schwäbischen als „Maultäschle“ bezeichnet werden. Überhaut das Schwäbische. Er sei ja einer, also ein Schwabe und habe schon so manches außer halb der Landesgrenzen – sprich jenseits von Baden Württemberg - erlebt. Mit Kopfschütteln erklärt er, das man in Celle (Niedersachsen) aus einem blütenreinen „Es ist fünf vor dreiviertel Zwölfe“, ein schnödes „zwanzig vor eins“ macht. Hin und wieder traut er sich einen kleinen Ausflug in die Welt der Kalauer: „Wäre Adam eine Schwabe gewesen, hätte er den Apfel gemostet“. Sie wirken, als seien sie ihm eben eingefallen, als habe er sie spontan in sein Programm eingebaut. Seine italienische Leichtigkeit, gepaart mit schwäbischer Bodenständigkeit überzeugt das Publikum. Er beginnt über harmlose, alltägliche Begebenheiten zu erzählen, holt immer weiter aus und beschwört mit Worten absurdeste Situationen herauf. Hilfe erhält er hier aus dem ganz normalen Leben. Del Core sieht genau hin und malt Werbekampagnen mit seinen Worten aus. Es ist zum Brüllen komisch, wenn er dem von Volkswagen angepriesenen Golf 7 „Laderaummanager“ ein Gesicht gibt. „Beim Golf 1 war das der Wackeldackel“ oder wenn er in den Flieger steigt und zuvor die Sicherheitsbestimmungen an der Flughafenkontrolle und deren Auswirkungen aufs Korn nimmt.

 Im vergangenen Jahr gewann er die Kleinkunstpreise „Tuttlinger Krähe“ und „Paulaner Solo“. Auf beiden Veranstaltungen wurde er nicht nur von der Jury auf den ersten Platz gewählt, sondern konnte auch die jeweiligen Publikumspreise einstreichen. Das Teuringer Publikum kann das verstehen.